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Führungsbeben beim 1. FC KölnEin Kahlschlag mit Ansage

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Lesezeit 2 Minuten

Abgang aus Müngersdorf: FC-Trainer Gerhard Struber nach dem blamablen 1:1 gegen Absteiger Jahn Regensburg.

Mit seinem Festhalten am Trainer und seinen Aussagen nach dem Spiel gegen Regensburg hat Sportchef Christian Keller seinen eigenen Rauswurf geradezu provoziert, meint unser Autor.

Gerade mal ein Jahr ist es her, da musste Gerhard Struber bei RB Salzburg auf Platz eins liegend seinen Hut nehmen. Spätestens seit dem schockierenden 1:1 gegen Absteiger Jahn Regensburg bestehen keine Zweifel mehr daran, dass der Österreicher auch beim 1. FC Köln vorzeitig gescheitert ist. Die Rückendeckung, die Christian Keller Struber zukommen ließ, war am Ende nur der letzte Sturm im Wasserglas. Der Sportchef hatte sein Schicksal längst mit dem des Trainers verbunden. Um das Unternehmen Aufstieg zwei Spieltage vor Saisonende noch zu retten, muss das Duo nun gehen.

Nach den Vorkommnissen am Samstag war der Vorstand gezwungen zu handeln. Struber ist es nicht gelungen, seiner Mannschaft eine Handschrift zu verpassen. Eine Weiterentwicklung hat nicht stattgefunden. Im Gegenteil: Die Leistungen sind schlechter geworden. In der zweiten Hinrundenhälfte stimmten zumindest noch die Ergebnisse. Am Ende passte nichts mehr zusammen.

Unter Gerhard Struber war keine Weiterentwicklung zu erkennen

Der 48-Jährige hat mit seiner reservierten Art keinen Zugang zum Team gefunden, das zudem weiter unter der fehlenden Führungsstruktur gelitten hat. Eine Spätfolge der Transfersperre und der mangelhaften Einkaufspolitik von Sportchef Keller. Der erschreckende Auftritt vom Wochenende gab keinen Anlass mehr, daran zu glauben, dass es in dieser Konstellation besser werden wird.

Mit seinem Festhalten am Trainer und seinen Aussagen nach dem Regensburg-Spiel hat Keller seinen eigenen Rauswurf vor den entscheidenden beiden Spielen geradezu provoziert. Der Vorstand mag zwar nur noch bis Herbst im Amt sein, stand aber im Sinne des 1. FC Köln in der Verantwortung. Das Trio hat angesichts des drohenden sportlichen Super-Gau entschlossen gehandelt, um das Unternehmen Aufstieg mit neuer sportlicher Leitung zu retten.