Überraschung zum Start aus der Winterpause: Das abwanderungswillige Sturm-Talent Justin Diehl ist ab sofort wieder Teil der Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Köln.
BegnadigungFC-Talent Justin Diehl darf wieder bei den Profis trainieren

Zurück im Kreise der Profis: U21-Torjäger Justin Diehl beim Trainingsauftakt am Dienstag.
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Der 1. FC Köln hat eine Kehrtwende in der Personalie Justin Diehl hingelegt. Das abwanderungswillige Eigengewächs darf seit Dienstag wieder mit dem Bundesliga-Kader trainieren. Nachdem Diehl sich geweigert hatte, seinen im Sommer 2024 auslaufenden Vertrag zu verlängern, war er im Vorfeld dieser Saison in die zweite Mannschaft verbannt worden. Dort avancierte der 19-Jährige im vergangenen Halbjahr mit zwölf Toren und neun Vorlagen in 19 Spielen zum Topscorer der Fußball-Regionalliga West.
Die nun erfolgte Begnadigung bezeichnete FC-Sportchef Christian Keller als „sportliche Entscheidung“, die nichts mit dem drohenden Abgang des U21-Torjägers zu tun habe. „Wir haben die Zeit zwischen den Jahren genutzt, um alles zu hinterfragen. Wir haben den Austausch mit Justin, seiner Familie und seinem Umfeld gesucht und ein paar Sachen ausgeräumt. Jetzt steht nichts mehr entgegen, dass er bei den Profis mittrainiert. Zu was das führen wird, entscheidet er“, spielte Keller den Ball auf die Seite des gebürtigen Kölners. Dieser lässt sich von der Agentur Rogon beraten, die im Umgang mit jungen Spielern einen umstrittenen Ruf genießt.
Ligakonkurrent VfB Stuttgart verhandelt mit Justin Diehl
Seit dem 1. Januar – einem halben Jahr vor Vertragsende – ist es anderen Vereinen erlaubt, an Justin Diehl heranzutreten. Nach Angaben des „kicker“ steht der deutsche U20-Nationalspieler bereits in Verhandlungen mit dem VfB Stuttgart. Christian Keller hat die Hoffnung auf eine Einigung im zähen Ringen um das wohl größte FC-Talent seit Florian Wirtz aber noch nicht aufgegeben: „Es ist bekannt, dass wir uns seit Monaten intensivst um eine Vertragsverlängerung bemühen“, betonte der Kölner Sportchef. Mit der bevorstehenden Verpflichtung eines Jugendförderers als neuem Profi-Chefcoach will Keller ein weiteres Zeichen auch in Richtung Diehl senden: „Für uns ist wichtig, dass der neue Trainer auch mit jungen Spielern umgehen kann. Wenn wir zwei Transferperioden lang keine neuen Spieler dazu holen dürfen, ist es umso wichtiger, dass ein Trainer kommt, der sich traut, auch ein paar junge Spieler reinzuwerfen.“
Keller will dies nicht als Kritik an Baumgart verstanden wissen: „Wir haben im Sommer kollektiv die Entscheidung getroffen, dass Justin erstmal in der U21 besser aufgehoben ist. Die jetzige Entscheidung hat überhaupt nichts damit zu tun, dass Steffen weg ist. Junge Spieler wurden von ihm genauso gefördert wie etablierte Spieler.“