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Wechsel zum FC SouthamptonFür diese Summe lässt der 1. FC Köln Damion Downs ziehen

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1. FC Köln vs. Preußen Münster, 30. Spieltag, 20.04.2025, 13.30 Uhr, Damion Downs (1. FC Köln), Bild: Herbert Bucco

Mit Damion Downs verliert der 1. FC Köln nach Tim Lemperle auch seinen zweiten Torjäger.

Der 1. FC Köln verliert nach Tim Lemperle auch seinen zweiten Torjäger. Immerhin kassiert der Aufsteiger für Damion Downs eine hohe Entschädigung. Doch die Kaderbaustellen werden nicht weniger.

Damion Downs steht vor dem größten Spiel seiner noch jungen Laufbahn. In der Nacht auf Montag kämpft der Stürmer mit Co-Gastgeber USA im Traumfinale gegen Mexiko um den Gewinn des Gold Cup. Die von Mauricio Pochettino trainierte US-Auswahl hatte Guatemala im Halbfinale mit 2:1 besiegt. Rekordsieger Mexiko folgte durch ein 1:0 gegen Honduras ins Endspiel von Houston im US-Bundesstaat Texas. Downs bietet sich damit die Chance, seiner Länderspielkarriere in Windeseile den ersten Titel hinzuzufügen. Der gebürtige Bayer und ehemalige deutsche Junioren-Nationalspieler hatte erst beim Kontinentalturnier in den USA und Kanada sein Pflichtspieldebüt für die „Stars and Stripes“ gefeiert.

Mittlerweile steht fest, dass Damion Downs nach dem Ende des Cold Cups nicht mehr zum 1. FC Köln zurückkehren wird. Stattdessen geht es für den Torjäger zum Medizincheck beim FC Southampton. Der Bundesliga-Aufsteiger und der Premier League-Absteiger haben Einigkeit über einen Transfer des Angreifers erzielt. Nach Rundschau-Informationen erhalten die Geißböcke acht Millionen Euro Ablöse, die sich durch Bonuszahlungen auf rund zehn Millionen Euro erhöhen kann. Obendrein haben sich die Kölner eine Weiterverkaufsbeteiligung gesichert. Ein lukratives Geschäft, das die FC-Verantwortlichen wohl nicht ablehnen konnten. Zumal das Arbeitspapier von Downs in einem Jahr ausgelaufen wäre. Es drohte der nächste ablösefreie Abgang.

Keller: „Ein Angebot, da würden alle mit den Ohren schlackern“

Mit dem bevorstehenden Wechsel von Damion Downs verbuchen die Kölner bereits den zweiten millionenschweren Verkauf in diesem Sommer. Erst am Donnerstag war Linksverteidiger Max Finkgräfe, der zuletzt über eine Reservistenrolle nicht hinausgekommen war, für vier Millionen Euro zu RB Leipzig gewechselt. Auf der anderen Seite verliert der FC nach Tim Lemperle auch seinen zweiten Torjäger. Mit jeweils zehn Treffern hatte das junge Sturmduo maßgeblichen Anteil am Gelingen des direkten Wiederaufstiegs. Im Gegensatz zu Lemperle, den die Kölner ablösefrei zur TSG Hoffenheim ziehen lassen mussten, gibt es für Downs eine hohe Entschädigung. Diese hatte der FC auch für sein Torwartjuwel Jonas Urbig kassiert, der im Januar für acht Millionen Euro Ablöse zuzüglich Bonuszahlungen zum FC Bayern gewechselt war. Damit sind die Kölner finanziell so gut aufgestellt wie schon seit Jahren nicht mehr.

Die Kehrseite der Medaille ist, dass der selbsterklärte Ausbildungsverein erneut ein Eigengewächs verliert. Dabei soll sich der FC in den Verhandlungen mit Downs erheblich gestreckt haben. „Damion Downs hat ein Verlängerungsangebot vorliegen, da würden alle mit den Ohren schlackern“, erklärte der ehemalige FC-Sportchef Christian Keller vor kurzem in einem Interview mit dieser Zeitung. Im Gespräch war ein Vierjahresvertrag mit einem Gehalt von 1,5 Millionen Euro. Zudem sollen die Kölner eine beträchtliche Signing Fee geboten haben. Doch Downs entschied sich gegen einen Verbleib und für einen Wechsel in die englische zweite Liga, die mit einem wohl noch deutlich besseren Angebot lockte. Womöglich hatten die Kölner aber einmal mehr auch den passenden Moment verpasst, um in die Verhandlungen einzusteigen.

1. FC Köln steht in der Offensive vor einem Neuaufbau

Der Aufsteiger steht damit insbesondere in der Angriffszentrale vor einem personellen Neuaufbau. Neben Lemperle und Downs sollen auch die chancenlosen Reservisten Steffen Tigges, Sargis Adamyan und Florian Dietz (alle Vertrag bis 2026) den Verein verlassen. Erschwerend kommt hinzu, dass Winterzugang Imad Rondic bislang nicht überzeugen konnte. Mit Ragnar Ache, der für 3,5 Millionen Euro vom 1. FC Kaiserslautern verpflichtet wurde, konnte der FC immerhin schon vor einem Monat einen Nachfolger für Lemperle vorstellen. Nun sieht sich Sportdirektor Thomas Kessler mit der Aufgabe konfrontiert, auch für Downs einen Ersatz ausfindig zu machen. Kein leichtes Unterfangen in einer Zeit, in der es beim FC vor Kaderbaustellen nur so wimmelt.