Die U19 des 1. FC Köln hat sich durch einen spektakulären 5:4-Sieg bei Rivale Bayer Leverkusen die Deutsche Meisterschaft gesichert. Mann des Tages war ausgerechnet der scheidende Justin von der Hitz.
Wildes Finale in LeverkusenU19 des 1. FC Köln erstmals seit 54 Jahren Deutscher Meister

Kölner Meisterfeier in der BayArena: Kapitän Nick Zimmermann reckt die Schale im Lamettaregen nach oben.
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Der 1. FC Köln ist zum ersten Mal seit 54 Jahren Deutscher U19-Meister. In einem verrückten Endspiel setzte sich die Mannschaft von Erfolgstrainer Stefan Ruthenbeck beim rheinischen Rivalen Bayer Leverkusen mit 5:4 (4:2) durch. Mann des Tages war ausgerechnet der zum Saisonende scheidende Justin von der Hitz, der zwei Tore selbst erzielte und ein weiteres vorbereitete. „Das ist eine waschechte FC-Mannschaft, weil wir durch das CAS-Urteil nicht viel machen konnten. Darauf können wir stolz sein“, jubelte Ruthenbeck, dessen Mannschaft am Nachmittag beim Aufstiegsfinale der Profis geehrt wurde.
Vor der beeindruckenden Kulisse von 24.250 Zuschauern in der BayArena waren die Gastgeber zunächst die effektivere Mannschaft. Toptorjäger Artem Stepanow (8.) mit seinem 22. Tor im 24. Spiel und Jeremiah Mensah (28.) brachten den Hauptrundenmeister der Staffel West schnell mit 2:0 in Führung. Doch dann drehte der FC richtig auf. Innerhalb von zehn Minuten wendeten Youssoupha Niang (35./36.) und von der Hitz (39./45.) das Blatt zugunsten der Geißböcke.
Kompliment an alle Jugendtrainer, die die Jungs ausgebildet haben. Sie alle haben einen Anteil an diesem Erfolg.
Leverkusen zeigte sich jedoch unbeeindruckt, kämpfte sich zurück und glich ebenfalls in kurzer Zeit aus. Nach den Toren von Francis Onyeka (66., Handelfmeter) und Kerim Alajbegovic (73.) zum 4:4-Ausgleich war alles wieder offen. Das bessere Ende hatte jedoch der FC. Den goldenen Treffer erzielte Luis Stapelmann (82.) per Kopf.
„Ich habe heute zwei tolle Mannschaften gesehen. Leverkusen hat uns alles abverlangt, es ging hin und her. Am Ende haben Kleinigkeiten entschieden. Es ist krass, welche Mentalität diese Mannschaft hat“, lobte Stefan Ruthenbeck. Im Moment des Triumphs dachte der 53-Jährige auch an seine Kollegen am Geißbockheim: „Kompliment an alle Jugendtrainer, die die Jungs ausgebildet haben. Sie alle haben einen Anteil an diesem Erfolg.“ Justin von der Hitz, der sich nach gescheiterten Verhandlungen mit seinem Heimatverein ablösefrei dem 1. FC Nürnberg anschließen wird, freute sich: „Ich wollte mich auf bestmögliche Weise verabschieden. Das ist mir gelungen.“
Für den FC war es bei der fünften U19-Finalteilnahme erst der zweite Erfolg nach dem 3:1 gegen den 1. FC Nürnberg 1971 mit späteren Profis wie Harald Konopka, Herbert Neumann oder Jürgen Glowacz. Zuletzt wurde der FC mit seiner B-Jugend 2017 Deutscher Meister.