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Final Four in KölnJuri Knorr führt Rhein-Neckar Löwen ins DHB-Pokalfinale

Lesezeit 3 Minuten
. Flensburgs Johannes Golla (l) und Juri Knorr von Rhein-Neckar Löwen (m) im Zweikampf. Foto: Marco Wolf/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Kaum aufzuhalten: Löwen-Spielmacher Juri Knorr (Gelbes Trikot) drückte dem Pokalfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt mit zehn Toren seinen Stempel auf.

Die Rhein-Neckar Löwen haben im siebten Anlauf zum ersten Mal im Pokal gegen Flensburg-Handewitt und sind bei der Final Four-Premiere in Köln als erstes Team ins Finale am Sonntag eingezogen.  

Die Rhein-Neckar Löwen haben ihren Fluch gegen die SG Flensburg-Handewitt besiegt und sind dank eines überragenden Juri Knorr ins Finale des DHB-P0kals eingezogen. Der überragende Nationalspielmacher führte die Badener vor 19.750 Zuschauern in der ausverkauften Kölner LanxessArena zu einem überzeugenden 38:31 (19:13)-Erfolg über die leicht favorisierte SG Flensburg-Handewitt. Die Norddeutschen hatten zuvor alle fünf Pokalhalbfinals sowie ein Viertelfinale gegen die Löwen für sich entscheiden können.

Löwen beim 7:6 mit erster Führung

Das Duell des Bundesliga-Vierten gegen den Fünften begann bei der Premiere des Final Fours in Köln ausgeglichen. Bei den Flensburgern sorgten der norwegische Linkshänder Magnus Rod und Mittelmann Mads Mensah Larsen für die ersten Akzente. Auf der anderen Seite hielten Deutschlands Handball-Hoffnung Juri Knorr und Albin Lagergren die Löwen bis zum 6:6 auf Augenhöhe. Bis zu diesem Zeitpunkt musste SG-Keeper Benjamin Buric allerdings schon mehrfach sein Können zeigen, unter anderem bei einem Siebenmeter von Uwe Gensheimer.   

Beim 7:6 gingen die Mannheimer dann zum ersten Mal in Führung (12. Minute) und bauten diese kontinuierlich, vor allem durch Linksaußen Gensheimer und Linkshänder Lagergren (je 5 Tore in der ersten Halbzeit), bis auf 16:10 (26.) aus. Während die Flensburger den Kreis und ihre beiden Außen überhaupt nicht einbanden und damit auch ihren besten Bundesliga-Torschützen Emil Jakobsen aus dem Spiel nahmen, zog Löwen-Dirigent Knorr ein variables Angriffsspiel auf. Zudem war Joel Birlehm ein starker Rückhalt zwischen den Pfosten.  

Die Sechs-Tore-Führung hielt so bis zum Pausenpfiff und hätte durchaus höher ausfallen können, wenn Niklas Michalski seinen Tempo-Gegenstoß verwertet und der dänische Weltmeister Mensah (7 Tore in der ersten Halbzeit) für die Norddeutschen nicht so dagegen gehalten hätte. Das 19:13 für das Team von Trainer Sebastian Hinze nach 30 Minuten ging voll in Ordnung.

Knorr und Mensah mit zehn Treffern

Angeführt von Knorr hielt der Pokalsieger von 2018 das Niveau auch nach dem Wechsel hoch. Der erst 22-Jährige setzte zum einen vor allem Kreisläufer Jannik Kohlbacher und Rechtsaußen Niclas Kirkelokke gekonnt in Szene, streute aber immer wieder auch eigene Treffer ein und demonstrierte dabei seine Variabilität beim Torwurf. Am Ende kam der überragende Spielmacher wie Mesah bei den Flensburgern auf zehn Tore und wurde völlig zu Recht zum Spieler des Spiels gekürt.   

Die Flensburger, die unter der Woche noch ihr Viertelfinal-Hinspiel in der European League in Granollers (Spanien) absolviert hatten, konnten in Hälfte zwei nicht zulegen und fanden offensiv nie ins Spiel. Die Löwen ließen ihren Kontrahenten nicht näher als auf fünf Treffer herankommen und hatten vor allem im Angriff immer Lösungen parat. Das i-Tüpfelchen setzte schließlich Torwart-Youngster David Spät (20), der unter dem Jubel der gelben Mannheimer Wand einen Siebenmeter von Emil Jakobsen parierte (58.). Im Finale am Sonntag (15.40 Uhr) wartet der Sieger aus dem zweiten Halbfinale zwischen dem SC Magdeburg und dem TBV Lemgo auf die Löwen.  


Statistik zum Spiel:

Flensburg-Handewitt Rhein-Neckar Löwen 31:38 (13:19).

Tore Flensburg: Mensah Larsen (10), Johannessen (5), Hansen (4), Rod (4), Jakobsen (2/1 Siebenmeter), Golla (2), Mensing (2), Gottfriedsson (1) und Jensen (1). - Tore Rhein-Neckar Löwen: Knorr (10), Kirkelokke (7), Lagergren (7), Gensheimer (5/1), Kohlbacher (5), Nilsson (2), Michalski (1), Birlehm (1).

Zuschauer: 19.750. - Zeitstrafen: Rhein-Neckar Löwen 4 - Flensburg 3 - Schiedsrichter: Schulze/Tönnies