Hansi Flick möchte sich trotz des dürftigen Auftritts im Oman nicht den WM-Optimismus nehmen lassen. Er erklärt aber auch, womit er nicht zufrieden war und was sich bis zum Spiel gegen Japan ändern muss.
Holprige WM-GeneralprobeWomit Bundestrainer Flick „nicht zufrieden“ war

Bundestrainer Hansi Flick klatscht nach dem Spiel mit Torschütze Niklas Füllkrug ab.
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Hansi Flick hat nach dem recht enttäuschenden Auftritt beim 1:0-Sieg im Oman am Mittwochabend über die Form seiner Mannschaft kurz vor dem WM-Trunier gesprochen.
Für den Bundestrainer gibt es insbesondere bei zwei Debütanten einige Lichtblicke zu erkennen. Es wartet jedoch auch noch einiges an Arbeit auf Hansi Flick und die Nationalmannschaft, die in einer Woche gegen Japan in die Fußball-Weltmeisterschaft einsteigen wird.
Flick zu den notwendigen Verbesserungen: „Das Spiel wollten wir nutzen, um einigen, die viele Spiele in den Beinen hatten, eine Pause zu geben. Andere, die zuletzt nicht gespielt hatten, brauchten noch einige Minuten. Es war okay. Ich war nicht zufrieden mit Eins-zu-eins-Situationen in der Defensive, das müssen wir auf jeden Fall bei der WM ändern, körperlicher und aggressiver spielen. Aber man konnte nicht erwarten, dass es eine Partie auf höchstem Niveau gibt. Wichtig war, dass wir die Temperaturen, die Bedingungen gespürt haben. Jeder wollte gesund aus dem Spiel kommen, das geht in Ordnung.“
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Flick zum Tor-Debüt und zu den Startelf-Chancen von Niclas Füllkrug: „Ich habe gesagt: Zeigt, dass ihr bereit seid für die WM! Er hat es gezeigt! Er war sehr präsent vorne im Sturmzentrum. Ich will da nicht zu viel verraten. Er hat seine Sache gut gemacht, hat ein Tor gemacht. Wir lassen alles mit einfließen, deswegen haben wir noch ein paar Tage Zeit und können das in Ruhe entscheiden.“
Flick zur frühen Auswechslung von Lukas Klostermann bei dessen Comeback: „Es war im Vorfeld schon klar, dass wir ihn nur 30 Minuten spielen lassen. Da hatten wir eine Trinkpause. Es war auch angedacht, dass er in Leipzig ein paar Minuten bekommt, das war wegen der Enge des Spiels nicht möglich. Deswegen haben wir jetzt den Aufbau so gemacht, das ist die richtige Lösung gewesen, das so zu gestalten.“
Flick zu den Plänen für die nächsten Tage: „Wir wollten einfach am Reisetag nicht zu viel machen. Wir machen nur Regeneration im Teamhotel. Der Freitag ist dann frei, da sollen alle noch mal runter von den Füßen, dass sie keine große Belastung haben, einfach noch mal runterfahren. Das sind die Dinge, die wir so geplant haben. Und ich denke, das ist die richtige Entscheidung.“
Flick zu möglicherweise grundsätzlichen Abwehr-Bedenken: „Ich hoffe nicht, dass sie grundsätzlich sind. Ich habe vorher mit Lothar Matthäus gesprochen, er war ein großer Fußballer, jetzt ist er Experte. Er hat auch gesagt, man konnte in so einem Spiel nicht erwarten, dass das auf das höchste Niveau kommt. Am Montagabend sind wir angereist, haben Dienstag eine Einheit gehabt und heute das Spiel. Für uns war es wichtig, dass wir die Temperaturen gespürt haben, kennengelernt haben, das hilft uns sehr für Katar. Daher erwarte ich eine andere Zweikampfhärte, eine andere Art, wie wir die Zweikämpfe angehen. Jeder hatte auch ein bisschen im Hinterkopf, gesund aus dem Spiel herauszukommen. Trotzdem müssen wir das Spiel anders gestalten.“
Flick zum Debüt des noch 17 Jahre alten Youssoufa Moukoko: „Wenn ich so ins Spiel kommen will, wie wir uns das vorstellen, dann brauche ich auch um mich herum Spieler, die das auch gestalten. Er ist jung, er ist 17 Jahre, er wird die nächsten Tage 18. Ich bin wirklich froh. So, wie er sich hier im Training gibt, das ist alles wunderbar. Gebt ihm einfach die Zeit, die er braucht. Die geben wir ihm. Wir wollen ihn unterstützen. Er hat einfach sehr gute Anlagen. Das wollen wir fördern.“ (ksta, dpa)