Hoher Besuch in Köln: Der NHL-Superstar der Edmonton Oilers besucht seinen Heimatklub und beschenkt die KEC-Nachwuchsabteilung.
NHL-SuperstarLeon Draisaitl will nochmal für die Kölner Haie spielen

Leon Draisaitl, Spieler der Edmonton Oilers in der US-amerikanischen National Hockey League
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Im Trainingszentrum der Kölner Haie gab es am Mittwoch hohen Besuch. Eishockey-Superstar Leon Draisaitl schaute bei seinem Heimatverein an der Gummersbacher Straße vorbei. Anlass war eine Spende des gebürtigen Kölners und der NHLPA Goals & Dreams für die Junghaie. Für die Spielzeiten 2025/2026 und 2026/2027 gab es jeweils 29 komplette Sätze neuer Eishockey-Ausrüstung. Drei Wochen nach der Niederlage mit den Edmonton Oilers in der NHL-Finalserie gegen Florida betrat der 29-Jährige erstmals wieder eine Eishalle und sprach über...
...seine Emotionen an alter Wirkungsstätte: „Es ist sehr emotional für mich, dorthin zurückzukehren, wo alles angefangen hat. Ohne die Unterstützung, die ich als junger Spieler in Köln erhalten habe, wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Davon möchte ich ein bisschen et was zurückgeben.“
...seine Rolle als Vorbild und Eishockey-Botschafter: „Das macht einen sehr, sehr stolz. Ich habe immer das Ziel gehabt, unseren Sport hier voranzutragen. Kinder mehr zum Eishockey zu bringen als zum Fußball ist sehr schwer. Aber wenn ich dabei helfen kann, dann bedeutet mir das sehr, sehr viel.“
...die Tatsache, dass er fast unbehelligt durch Köln laufen kann, während er in Kanada ständig erkannt wird: „Ich bin an der Kölner Pferderennbahn kaum erkannt worden. In Kanada ist es schwer für mich irgendwo hinzugehen, wo ich nicht erkannt werde. Beide Seiten zu haben, finde ich sehr angenehm. Aber es fällt mir schwer darüber zu sprechen, dass es als deutscher Eishockeyspieler so schwierig ist, Fuß zu fassen. Der Fußball ist so dominant, das hat sich über die Jahre wenig verändert.“

Köln: Leon Draisaitl, Spieler der Edmonton Oilers in der US-amerikanischen National Hockey League, sitzt in der Kabine der Kölner Haie und beantwortet Fragen von Journalisten.
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...die Chance Eishockey als Sportart durch Olympia 2026 populärer zu machen: „Für mich ist Olympia etwas ganz Besonderes. Ich habe es leider noch nicht miterleben dürfen, aber ich freue mich enorm darauf. Mit meinem Vater, der sich glücklich schätzen kann bei drei Winterspielen dabei gewesen zu sein, habe ich viel darüber gesprochen. Ich bin stolz Deutscher zu sein und spiele gerne für die Nationalmannschaft.“
...den Plan, eines Tages nochmal für die Kölner Haie zu spielen: „Ich hoffe zwar, dass meine Karriere in der NHL noch lange anhält. Aber irgendwann wieder in der Kabine der Haie zu sitzen, ist etwas, das mich sehr freuen würde. Man weiß nie was passiert, aber der Plan ist, dass ich irgendwann nochmal hier spiele.“
...die Finalteilnahme 2025 des KEC gegen den Serienmeister Eisbären Berlin: „Ich habe das Finale intensiv verfolgt. Dadurch, dass mein bester Freund (Frederik Tiffels; Anm. d. Red.) auf der anderen Seite stand, war es schwierig. Wobei der Freddy davor schon zwei Mal gewonnen hat. Mich hätte es sehr gefreut, wenn der KEC gewonnen hätte. Ich glaube, dass die Haie auf einem sehr, sehr guten Weg sind und es nicht mehr lange dauert, bis sie den Fans wieder eine Meisterschaft schenken.“
...die eigene, verlorene Finalserie mit den Oilers gegen die Panther: „Im Vergleich zum vergangenen Jahr, wo es eng war, muss ich als Sportler zugeben, dass Florida hinten raus einfach besser war. Über die Tiefe, die Details haben sie es besser gespielt und leider auch verdient gewonnen.“
...seinen kongenialen Sturmpartner Connor MacDavid und dessen möglichen Abschied aus Alberta: „Man kann sich vorstellen, dass ich es schön fände, noch ein paar Jahre mit ihm zusammenzuspielen. Darauf hoffe ich, weiß aber nicht, wie es gerade aussieht. Aber ich denke, dass es zu einer Einigung kommen wird und wir weiter gemeinsam versuchen werden, den Stanley-Cup zu gewinnen.“
...Joshua Samanski und David Lewandowski als jungen, deutschen Nachschub bei Edmonton: „Ich freue mich total auf sie und habe schon mit beiden Jungs geschrieben. Gedraftet zu werden und seinen ersten NHL-Vertrag zu unterschreiben ist etwas Besonderes. Ich würde mich freuen, wenn die beiden es schaffen, sich durchzusetzen.“
...die Unterschiede zwischen deutschem bzw. europäischem Eishockey und dem Sport in Nordamerika: „Es ist schwierig zu vergleichen, weil die Systeme total unterschiedlich sind. Die Altersgruppen sind ein bisschen anders und es ist auf jeden Fall ein großer Schritt. An Beispielen wie Moritz Seider oder Tim Stützle sieht man, dass es keinen perfekten Weg gibt. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Es gibt Jungs, die es in Mannheim geschafft habenund es gibt hoffentlich beim KEC ein paar Jungs, die den Weg über die Profis und nicht über die kanadische Junioren- oder College-Liga nehmen und es schaffen.“
...die Hochzeitspläne mit seiner Verlobten Celeste Desjardins: „Ich bin ehrlich gesagt nicht mehr in die Planungen involviert als während der Playoffs. Da ist meine zukünftige Frau schon auf Zack und macht das sehr, sehr toll. Jetzt bin ich noch nicht nervös, aber wenn es Anfang August soweit ist, ganz bestimmt.“
...seinen guten, alten Bekannten Moritz Müller, der in seine 23. DEL-Saison mit den Haien geht: „Er ist ein Aushängeschild, hier in Köln und auch im deutschen Eishockey. Mo ist auch ein sehr guter Freund von mir, einfach ein geiler Typ, der es jedes Jahr immer wieder versucht. Ich würde es ihm seh gönnen, wenn er die Meisterschaft gewinnt. Zudem würde ich mich freuen, wenn wir gemeinsam bei Olympia dabei sind. Das wäre lustig.“