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Kölner HaieJalonen-Team muss nachsitzen

Lesezeit 3 Minuten
Die Kölner Haie verlassen nach dem mit 3:0 verlorenen Spiel gegen Ingolstadt  enttäuscht das Eis.

Die Kölner Haie verlassen nach dem mit 3:0 verlorenen Spiel gegen Ingolstadt  enttäuscht das Eis. 

Die Kölner Haie haben das fünfte Halbfinal-Spiel um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft in Ingolstadt mit 0:3 verloren und müssen nun in ein sechstes Spiel.

Das war es noch nicht mit dem ersten Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft seit 2014: Die Kölner Haie haben am Freitagabend das fünfte Halbfinalspiel beim ERC Ingolstadt mit 0:3 (0:1, 0:1, 0:1) verloren und führen in der „Best-of-Seven“-Serie „nur“ noch mit 3:2. Ein starkes erstes Drittel mit einigen Top-Chancen war zu wenig für die Haie, die allerdings zwei weitere Matchbälle haben: den ersten im sechsten Duell am Montag (18.30 Uhr/Magenta Sport) in der wahrscheinlich wieder vollbesetzten Lanxess-Arena.

Wir hatten die Chancen im Powerplay, die haben wir nicht genutzt.
Kari Jalonen. Trainer Kölner Haie

„Wir hatten die Chancen im Powerplay, die haben wir nicht genutzt. Der Gegner schon. Man muss in den richtigen Momenten zuschlagen“, meinte Trainer Kari Jalonen nach der Niederlage.

Vor dem ersten Bully tigerte Philipp Walter vor der Ingolstädter Saturn-Arena in der Frühlingssonne auf und ab, um sich die Zeit bis zum Spielbeginn zu verkürzen. Und um seine Nervosität zu bekämpfen, wie er lächelnd zugab. Eine knappe Stunde später hätte der Haie-Geschäftsführer drinnen völlig entspannt auf seinem Platz sitzen können, denn seine Mannschaft hätte die Partie schon im ersten Drittel zu ihren Gunsten entscheiden können.

Doch hätte, hätte, Fahrradkette – zur ersten Pause führten die bis dato komplett indisponierten Ingolstädter durch einen Treffer im Nachsetzen von Daniel Schmölz. Der Ex-Kölner traf 50 Sekunden vor der Drittelsirene (20.).

Moritz Müller trotz Verletzung auf dem Eis

Dabei waren es die Kölner (wieder mit dem in Spiel vier wegen einer Schulterverletzung ausgeschiedenen Kapitän Moritz Müller), die eine reife, abgeklärte Vorstellung geboten hatten. Allerdings konnten sie zwei frühe Powerplays nicht nutzen, dann zielte Josh Currie bei einem Konter knapp vorbei (5.), dann scheiterte Alexandre Grenier nach einem Fehler von Morgan Ellis am glänzend reagierenden ERC-Goalie Christian Heljanko (10.). Die Haie machten ihre Sache weiter gut – doch Currie fand erneut seinen Meister in Heljanko (18.). „Die Ingolstädter spielen um ihr Leben“, meinte der Kölner bei Magenta Sport.

Bislang galt in dieser Halbfinalserie: Wer den ersten Treffer erzielt, gewinnt am Ende auch. Im Mittelabschnitt war zunächst noch nicht abzusehen, ob diese Regel weiterhin Bestand haben würde. Zwar präsentierten sich die Ingolstädter verbessert und hatten durch Riley Sheen, der nach einer Unsicherheit von Haie-Schlussmann Julius Hudacek über den Puck schlug (21.), und Wayne Simpson (22.) Chancen auf den zweiten Treffer.

Allerdings blieben die Kölner bei ihren Gegenstößen gefährlich: Nach einem Panther-Fehlpass verpasste Currie zum dritten Mal einen Haie-Treffer (26.), und auch der glücklose Justin Schütz ließ die 350 KEC-Fans nach seinem ungenutzten Solo aufstöhnen (34.). Der KEC-Toptorjäger der Hauptrune ist auch nach elf Playoff-Spielen noch ohne Treffer.

Unnötige Strafzeiten im zweiten Drittel und ein Empty Net-Goal

Neben der Chancenverwertung der einzige Kritikpunkt aus Kölner Sicht: die drei Strafzeiten in Serie, zwei davon wegen Spielverzögerung. Und während Jan Luca Sennhenn in der Kühlbox brummte, schlug der ERC zu: Austen Keating lenkte einen Schuss von Verteidger Leon Hüttl zum 2:0 ins Netz (37.).

Das Schlussdrittel begann so, wie das Mitteldrittel aufgehört hatte: mit wütenden, drückenden Gästen und einer fragwürdigen Strafe gegen Juhani Tyrväinen, die ein Kölner Überzahlspiel zunichte machte. Wenig später durften die Haie dann aber im Vier-gegen-Drei ran, Zählbares gelang ihnen nicht.

Weil die Offensivgefahr nicht reichte, nahm Jalonen schon mehr als drei Minuten vor der Schlusssirene Hudacek zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis – Mat Bodie traf zum Endstand ins leere Tor (58.). Weiter geht“s am Montag – Philipp Walter mussalso noch ein bisschen weiter zittern.


Statistik:

Kölner Haie: Hudacek – Rantakari, Vittasmäki; Müller, Austin; Sennhenn, Almquist; Glötzl – Storm, Tyrväinen, Kammerer; Grenier, MacLeod, Schütz; Münzenberger, Currie, Tuomie; van Calster, Wohlgemuth, Niedenz. — SR.: Schrader/Ansons. — Zuschauer: 4815 (ausverkauft). — Tore:1:0 Schmölz (19:10/Ellis, Pietta), 2:0 Keating (36:51/Hüttl, Stachowiak, PP1), 3:0 Bodie (57:39/EN). — Strafminuten: Ingolstadt 12; Köln 12.