Die Kölner Haie haben nach einem wilden Hin und Her mit 4:5 nach Verlängerung bei den Eisbären Berlin verloren.
Kölner HaieWildes Spektakel am Ostbahnhof bei knapper Niederlage in Berlin

Die Kölner Haie belagern mit Jason Bast (r.) und Robin van Calster (l.) das von Jonas Stettmer gehütete Berliner Tor.
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Die Kölner Haie haben nach einem wilden Hin und Her ihren zweiten Hauptrundensieg bei den Eisbären Berlin verpasst. Nach dem 1:0-Erfolg nach Penaltyschießen im ersten Duell der Saison 2023/24 der Deutschen Eishockey Liga nahmen die Haie beim 4:5 (0:2, 3:1, 1:1, 0:1) nach Verlängerung aber einen verdienten Punkt mit und verbesserten sich in der Tabelle auf Platz fünf.
Haie-Coach Uwe Krupp füllte seine ersatzgeschwächte Defensivreihe wie schon beim 5:1 gegen Schwenningen mit Stürmer Frederik Storm auf. Im Sturm kehrte Robin van Calster nach Verletzung in die vierte Reihe zurück. Im Tor vertraute Krupp wieder auf Tobias Ancicka, dessen Vertragsverlängerung bis 2026 die Kölner am Donnerstag öffentlich gemacht hatten.
Kölner drehen 0:2 in ein 3:2
Der Ex-Eisbär hatte in der mit 14.200 Zuschauern ausverkauften Arena am Ostbahnhof zunächst wenig zu tun. Ein Schuss des gebürtigen Kölners Freddy Tiffels (8.) war alles, was der KEC-Goalie halten musste. Auf der anderen Seite hätten die klar überlegenen Haie in Führung gehen müssen. Louis-Marc Aubry (4.), Andreas Thuresson (4./7.), Gregor MacLeod (9.), Alexandre Grenier (9.), Justin Schütz (10.) , Jason Bast und Maxi Kammerer (beide 15.) betrieben aber Chancenwucher.
Zu allem Überfluss legte die Kölner ihren Gastgebern dann kurz vor Ende des ersten Drittels noch eine 2:0-Führung auf. Nach einer unnötigen Strafzeit gegen Schütz legte Bast Tobias Eder die Scheibe zentral vor dem eigenen Tor unkonzentriert in den Schläger und es stand 1:0 für Berlin (18.). Nur 38 Sekunden später leistete sich Brady Austin gegen Leo Pföderl den nächsten Bock und ermöglichte Marcel Noebels das 2:0 (19.). Das Spiel war durch zwei individuelle Fehler der Haie auf den Kopf gestellt.
Das zweite Drittel lief genau anders herum. Nach einer Doppelchance von Kammerer und Thuresson (21.) hatte Berlin durch Eder (24./27.) und Tiffels (25.) die Chance auf das 3:0, kam aber nicht am starken Ancicka vorbei. Die Tore erzielten aber die Haie. Carter Proft stand nach einem von van Calster abgefälschten Schuss von Patrick Sieloff richtig für sein zweites Saisontor (28.). 79 Sekunden später profitierte KEC-Verteidiger Stanislav Dietz von einem Fehler des jungen Eisbären-Torwarts Jonas Stettmer und glich aus (29.). Es sollte noch besser kommen. In Überzahl fälschte Schütz einen Austin-Schuss zum 3:2 ab (32.). Der 18. Saisontreffer des Haie-Toptorjägers.
Die Führung hielt wegen einer Strafe für Jan-Luca Sennhenn aber nicht bis zur zweiten Pause. Pföderl vollendete eine Überzahl-Kombination der Hauptstädter zum 3:3 (33.). Das Spiel drehte sich wieder in die andere Richtung, weil die Haie an der eigenen Blauen Linie ein weiteres Mal patzten und Zach Boychuk sein 19. Saisontor erzielen durfte — DEL-Topwert.
Sonntag in Nürnberg wieder mit Moritz Müller
Die ebenfalls stark ersatzgeschwächten Eisbären hatten nun Oberwasser. Ancicka hielt die Kölner, die im dritten Drittel auf den angeschlagenen Thuresson verzichten mussten, im Spiel. Was sich auszahlte, denn Kammerer traf mit Hilfe von Jonas Stettmer zum 4:4 (55.). Ancicka rettete die Haie danach in die Verlängerung, in der Manuel Wiederer den Kölner Torhüter nach 19 Sekunden mit einem Schuss ins kurze Eck überraschte (61.) und den 5:4-Sieg der Eisbären im 141. DEL-Duell beider Teams perfekt machte.
Schon am Sonntag (14 Uhr/MagentaSport) geht es für die Haie bei den Nürnberg Ice Tigers weiter. Dann wieder mit Kapitän Moritz Müller, der seine Sperre von drei Spielen abgesessen hat.
Spielstatistik:
Kölner Haie: Ancicka; Sieloff, Sennhenn; Austin, Aichinger, Dietz, Storm; Kammerer, Aubry, Thuresson; Schütz, MacLeod, Grenier; Wohlgemuth, McIntyre, Bast; van Calster, Proft, Hänelt; Lindner. – SR.: Ansons/Schukies. – Zuschauer:14.200. –Tore: 1:0 T. Eder (17:52/PP1), 2:0 Noebels (18:30), 2:1 Proft (27:19/van Calster, Sieloff), 2:2 Dietz (28:38/Bast, Wohlgemuth), 2:3 Schütz (31:25/Austin, Grenier PP1), 3:3 Pföderl (32:55/PP1), 4:3 Boychuk (43:41), 4:4 Kammerer (54:44/Sennhenn, Storm), 5:4 Wiederer (60:19). –Strafminuten: Berlin 10, Köln 10.