FrauenfußballFortuna Kölns Trainer Marc Gertzen hört auf – Pokalfinale das letzte Spiel

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Marc Gertzen (r.), Trainer von Fortuna Kölns Frauen, legt sein Amt zum Saisonende nieder. Auch sein Assistent Marcus Anhalt hört auf.

Marc Gertzen (r.), Trainer von Fortuna Kölns Frauen, legt sein Amt zum Saisonende nieder. Auch sein Assistent Marcus Anhalt hört auf.

Aus gesundheitlichen Gründen gibt der 37-Jährige seinen Posten ab. Seine Amtszeit könnte er am Donnerstag mit dem fünften Pokalsieg in Folge krönen.

Zum Abschluss der Saison in der Regionalliga West gab es noch einen Sieg für die Fußballerinnen des SC Fortuna: 3:1 (1:0) gewann der Südstadt-Klub am Sonntag beim FSV Gütersloh II.

Trotz der Tore von Svenja Streller (42.), Vivien Schwing (60.) und Paula Petri (81.) verpassten die Kölnerinnen allerdings die Vizemeisterschaft hinter Aufsteiger VfL Bochum – denn Konkurrent VFR SW Warbeyen gewann kampflos 2:0 gegen die Bayer-04-Reserve. So bleibt der Fortuna zum Saisonende Platz drei. Die Leverkusenerinnen waren zum DFB-Pokalfinale der Profis nach Berlin gereist und ließen ihr Spiel ausfallen. „Das halte ich für fragwürdig“, sagte Fortuna-Trainer Marc Gertzen.

Fortuna Kölns Frauen sind „hochzufrieden“ mit ihrer Saison

Insgesamt ist der Coach allerdings hochzufrieden mit der zurückliegenden Spielzeit. „Wir sind defensiv stabil geblieben und haben offensiv eine Schippe draufgepackt. Wir haben deutlich besseren Fußball gespielt. Und mit unserer Ausbeute von 51 Punkten wären wir im letzten Jahr Meister geworden“, lobte Gertzen. Top-Torjägerinnen der Fortuna sind Schwing und Streller, beide trafen jeweils 15 Mal. „Sie verstehen sich super als Sturmduo“, sagte der Trainer.

Auch abseits des Platzes sei der Mannschaft und der Frauen-Abteilung insgesamt ein Schritt nach vorne gelungen. „Wir sind professioneller aufgestellt, haben dauerhaft einen Physio und die Grundlage für Videoanalyse gelegt. Und natürlich die Fans! Sie haben uns unfassbar gepusht, wir hatten kein Auswärtsspiel ohne Anhang“, so Gertzen.

Im Pokalfinale wartet am Donnerstag Alemannia Aachen

Vor der Sommerpause wartet auf den Trainer und seine Mannschaft noch ein Highlight: das Mittelrheinpokalfinale am Donnerstag (16 Uhr) in Arnoldsweiler gegen den Liga-Konkurrenten Alemannia Aachen. „Wir haben den Pokal viermal in Folge gewonnen, jetzt soll Nummer fünf her“, sagte der Coach. „Die Liga-Spiele gingen klar an uns. Aber wir erwarten einen top motivierten Gegner.“ Der Finalsieger qualifiziert sich für den DFB-Pokal 2024/25, dafür gibt es 3500 Euro Prämie. „Für Frauen-Regionalliga-Verhältnisse eine stattliche Summe“, so Gertzen.

Für den Coach wird es ein bittersüßer Tag in Arnoldsweiler. Denn das Pokalfinale ist gleichzeitig Gertzens letztes Spiel als Trainer der Fortuna. Der Bundeswehr-Beamte muss seinen Posten aus gesundheitlichen Gründen nach fünf Jahren im Amt abgeben. „Mir blutet schon etwas das Herz“, sagte der 37-Jährige. Auch sein Assistent Marcus Anhalt hört auf. Doch Gertzen bleibt dem Klub erhalten, er wechselt in die Sportliche Leitung. Stefan Groß, aktuell Co-Trainer, wird neuer Chefcoach. Der bisherige Video-Analyst Sven Roth wird sein Assistent.

Co-Trainer Stefan Groß übernimmt als Chefcoach von Fortuna Köln

„Zusammen wollen wir unseren Weg in der kommenden Saison weitergehen“, kündigte Gertzen an, es gebe zwar keine Siebenmeilenstiefel, aber die Entwicklung werde „Stück für Stück“ vorangetrieben. Allerdings sei ein Aufstieg in die 2. Bundesliga aus finanziellen Gründen weiter kaum zu realisieren. „Wenn wir im April nächsten Jahres sportlich auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze sind, haben wir unsere Hausaufgaben gemacht“, so Gertzen.

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