Die Rot-Weiss-Damen verpassen das Final Four, ihr langjähriger Trainer hört auf. Das Kölner Herren-Team kämpft derweil am Wochenende um den Titel.
HockeyBitterer Abschied für Kölns Coach Markus Lonnes

Verlässt Rot-Weiss Köln nach 16 Jahren: Markus Lonnes
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Nach 16 Jahren als Cheftrainer endete am Samstagnachmittag die Ära von Markus Lonnes beim Hockey-Bundesligisten KTHC Rot-Weiss Köln. Das Damen-Team des Klubs hatte auch das zweite Playoff-Viertelfinale gegen den Harvestehuder THC verloren, im heimischen Rewe-Sportpark setzte es eine 0:3 (0:2)-Niederlage. Kölns Traum vom Final Four war geplatzt. „Unglücklich alles. Am Anfang waren wir zu zittrig, da hat man gemerkt, dass sie was beweisen wollten. Ich finde aber nach dem 0:1 waren wir die klar bessere, stabilere Mannschaft. Nur musst du den Ball halt auch mal irgendwann ins Tor schießen. Ich weiß auch nicht, ob wir dabei an Rosa Krüger, oder unserem eigenen Unvermögen gescheitert sind“, resümierte Lonnes. „Es musste dann wahrscheinlich genau so laufen. Wir hatten ja genug Zeit und Chancen, das Spiel noch zu drehen, aber irgendwie sollte es heute nicht sein.“
Köln feierte zwei Meisterschaften und einen Europapokal-Sieg unter Markus Lonnes
Emilia Landshut hatte den HTHC in der fünften Minute nach einem Abpraller in Führung gebracht, wenig später reagierte Teresa Martin Pelegrina nach einem Pfostentreffer am schnellsten und schoss zum 2:0 ein (13.). Zwischendurch kamen auch die Kölnerinnen zu einigen Gelegenheiten, scheiterten aber entweder an den eigenen Nerven oder an Gäste-Keeperin Krüger. Im zweiten Durchgang drückte Rot-Weiss auf den Anschlusstreffer, doch Krüger hatte immer wieder das letzte Wort – kein Kölner Versuch fand den Weg ins Tor. Gerade Inma Hofmeister ließ im direkten Duell mit HTHC-Keeperin Krüger einiges liegen. Fenja Poppe sorgte in der 52. Minute mit einem verwandelten Siebenmeter für die Entscheidung.
Unter Lonnes konnten die Kölnerinnen zwei Meistertitel (2012/2014) sowie den Triumph beim Champions Hockey Cup in Barcelona (2016) – eine abschließende Final-Four-Teilnahme blieb dem Coach allerdings verwehrt. Bei den Damen kämpfen am 31. Mai und 1. Juni in Krefeld der Mannheimer HC, der Harvestehuder THC, der Düsseldorfer HC sowie der Großflottbeker THGC um die Meisterschaft.
Herren von Rot-Weiss Köln bezwingen Mannheim deutlich
Bei den Herren kann sich auch Rot-Weiss über eine Final-Four-Teilnahme freuen. Am Samstag gelang Köln im zweiten Viertelfinal-Duell ein souveräner 4:0 (2:0)-Heimerfolg über den TSV Mannheim, der die gedrückte Stimmung im Rewe-Sportpark nach dem Aus der Damen einige Stunden zuvor spürbar aufhellte. „Ich denke, die Jungs haben heute ihre Qualität gezeigt, wir haben unseren Plan durchgezogen. Seit Wochen spielen wir mehr und mehr als Team und wenn wir das tun, sind wir unglaublich. Ich bin echt stolz auf die Jungs, sie haben sich das verdient. Nun wollen wir eine starke Trainingswoche haben, um für das Final Four bereit zu sein“, sagte Trainer Darren Cheesman.

Torschütze für Köln: Christopher Rühr
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Im Gegensatz zum umkämpften 3:2-Erfolg in Spiel eins hatten die Kölner das zweite Duell gut unter Kontrolle. Eine Strafecke führte zum 1:0 durch Tom Grambusch in der siebten Minute. Im zweiten Viertel blieb Rot-Weiss am Drücker. Nach einem Foul an Elian Mazkour verwandelte Chris Rühr den fälligen Siebenmeter zum 2:0 (21.). Die Gastgeber hätten die Partie schon frühzeitig entscheiden können, blieben aber im Abschluss zu unkonzentriert. Aran Zalewski gelang erst in der 43. Minute das überfällige 3:0. Erneut Grambusch traf in Anschluss an eine Strafecke zum 4:0-Endstand (50.).
Jean Danneberg peilt die Meisterschaft an
„Heute war es deutlich souveräner und wir haben endlich unsere Leistung auf den Platz gebracht. Mit dem Final Four haben wir ein Ziel erreicht, das ist unglaublich geil. Wir haben aber jetzt das Ziel Deutscher Meister zu werden“, sagte Kölns Keeper Jean Danneberg. „Und da muss man sehen, dass es eine Saison voller Höhen und Tiefen war, und die waren heute auch im Kleinen in unserem Spiel drinnen, andere Gegner nutzen das aus. Aber wir haben das erstmal souverän geschafft.“
In der Endrunde auf der Krefelder Gerd-Wellen-Hockeyanlage trifft Rot-Weiss im Halbfinale am Samstag auf den Mannheimer HC (18.30 Uhr). Das Endspiel findet am Sonntag (14.15 Uhr) statt.