Während es die Herren des Klubs mit dem TSV Mannheim zu tun bekommen, setzen die Damen gegen den Harvestehuder THC auf den Heimvorteil.
HockeyRot-Weiss Köln trifft im Viertelfinale auf den Favoritenschreck

Wild entschlossen: Die Hockeyspieler des KTHC Rot-Weiss Köln wollen in der Viertelfinal-Serie gegen den TSV Mannheim vorlegen.
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Die Endrunde in Krefeld ist noch zwei Siege entfernt. Sowohl die Bundesliga-Hockeyspieler des KTHC Rot-Weiss Köln als auch deren Vereinskolleginnen fiebern dem Viertelfinal-Auftakt am Samstag entgegen. Während Tom Grambusch und dessen Teamkollegen in Mannheim den Grundstein für den Final-Four-Einzug legen wollen, reist das Team von Trainer Markus Lonnes nach Hamburg.
Harvestehuder THC – RW Köln (Sa., 12 Uhr). Ein Überholmanöver in letzter Sekunde hat den Kölnerinnen einen „Heimvorteil“ beschert. Weil sie das letzte Hauptrundenspiel beim UHC Hamburg mit 3:0 gewannen und Harvestehude gleichzeitig im Duell mit Düsseldorf leer ausging (2:6), zog Rot-Weiss am kommenden Gegner vorbei auf Rang vier – und darf damit im Viertelfinale zunächst auswärts ran. Sowohl das zweite Spiel am 24. Mai als auch ein eventuelles Entscheidungsmatch (25. Mai) finden demnach im Kölner Rewe-Sportpark statt.
„Wir wollen es nach Möglichkeit nicht auf ein drittes Spiel ankommen lassen“, stellt Lonnes klar. Angesichts des holprigen Geläufs am Voßberg sei es „grundsätzlich kein Nachteil, dass wir definitiv nur einmal in Hamburg ran müssen. Die Hauptrunde hat aber gezeigt, dass man sich nicht auf den Heimvorteil verlassen sollte.“ Denn während sich Köln mit 5:4 im Penaltyschießen beim HTCH durchsetze, kassierten die Damen auf eigener Anlage eine empfindliche 0:3-Niederlage.
Dreikampf im Kölner Tor
Eine Niederlage, die erst gut einen Monat zurückliegt und die sich Lonnes nach wie vor nicht erklären kann: „Der Gegner weiß selbst nicht, wie er dieses Spiel gewinnen konnte. Wir haben Harvestehude regelrecht zum Toreschießen eingeladen.“ Zuletzt präsentierte sich die Defensive angesichts dreier Erfolge in Serie ohne Gegentor jedoch sattelfest. Mut macht auch die positive Saisonbilanz im Shoot-out: Nachdem die Kölnerinnen in Berlin den Kürzeren gezogen hatten, entschieden sie die anschließenden fünf Penaltyschießen allesamt für sich.
Nicht zuletzt dank Lisa Höllriegl. „Sie ist eine echte Shoot-out-Killerin“, sagt Lonnes. „Spätestens wenn es nach 60 Minuten unentschieden stehen sollte, wird sie zwischen den Pfosten stehen.“ Wer am Samstag im Tor startet, ist indes offen. Der Coach hat einmal mehr die Qual der Wahl zwischen Höllriegl, Maja Sielaff und Julia Sonntag.
TSV Mannheim – RW Köln (Sa., 14.15 Uhr). Dank des Sprungs auf Rang drei am letzten Spieltag sind die Kölner ihrem jahrelangen „Angstgegner“ Harvestehude soeben aus dem Weg gegangen. Stattdessen bekommt man es nach dem 4:0-Erfolg zum Hauptrundenabschluss beim UHC Hamburg mit dem TSV Mannheim zu tun. Einem Rivalen, der allerdings zum Favoritenschreck taugt. „In der regulären Saison sind wir ordentlich vermöbelt worden“, erinnert Co-Trainer Wolfgang Kluth an die 0:4-Pleite beim TSV. „Das sollte Warnung genug sein.“
Von null auf hundert in die Playoffs zu starten, macht für Blake Govers wenig Sinn
Während RW-Keeper Jean-Paul Danneberg einem möglichen Duell mit seinem Zwillingsbruder Jaques-Vincent entgegenfiebert, freuen sich seine Teamkollegen in erster Linie auf einen besseren Hockeyplatz als in Harvestehude – und eine deutlich kürzere Anreise. Bereits am Freitagnachmittag brach das Team mit drei Kleinbussen gen Süden auf. „Wir wollen unbedingt Spiel eins gewinnen, um dann einen von zwei Matchbällen zu Hause zu verwandeln“, betont Kluth. Anders als im Vorjahr, als man zum Viertelfinal-Auftakt in Krefeld verlor (0:1) und dem Druck im Rückspiel nicht standhielt (2:5 n. P.): „Die Jungs sind wild entschlossen vorzulegen und wollen zeigen, dass sie ein ernsthafter Titelkandidat sind.“
Während Abwehrchef Tom Grambusch (Bundeswehr-Lehrgang) und Paul Babic (Augenverletzung) zurückkehren, fallen Max Siegburg (verletzt) und Blake Govers weiter aus. Letzterer wird nach seiner jüngsten Knie-Operation in Australien in dieser Saison gar nicht mehr zum Schläger greifen. „Von null auf hundert in die Playoffs zu starten, macht wenig Sinn“, sagt Kluth über den frisch gebackenen Vater. Zumal Rot-Weiss mit Paul Glander und Grambusch zwei weitere Weltklasse-Eckenschützen in seinen Reihen hat.