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Viktoria KölnMarco Pledls ungewöhnlicher Weg aus der Kreisklasse in die Dritte Liga

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Marco Pledl Viktoria Koeln 17, GER, VfB Linz vs. Viktoria Koeln, Testspiel, Saison 2025/2026, 27.06.2025 GER, VfB Linz vs. Viktoria Koeln, Testspiel, Saison 2025/2026, 27.06.2025 Linz / Rhein *** Marco Pledl Viktoria Koeln 17 , GER, VfB Linz vs Viktoria Koeln, Test match, Season 2025 2026, 27 06 2025 GER, VfB Linz vs Viktoria Koeln, Test match, Season 2025 2026, 27 06 2025 Linz Rhein Copyright: xEibner-Pressefoto/JoergxNiebergallx EP_JNL

Marco Pledl (M.) bei Viktorias Testspiel in Linz (5:0)

Der 24 Jahre alte Außenverteidiger blickt auf einen ungewöhnlichen Karriereweg zurück.

Karrierewege wie den von Marco Pledl findet man im Zeitalter der Nachwuchsleistungszentren nur sehr selten. Noch im Sommer 2023 kickte der Mann aus Niederbayern bei seinem heimischen SV Bischofsmais in der Kreisklasse. Mit 35 Toren und 25 Vorlagen in 25 Einsätzen hatte Pledl seinen Dorfklub zum souveränen Aufstieg geschossen – von der neunten in die achte Liga.

Zur neuen Saison folgte ein Vier-Klassen-Sprung, die DJK Vilzing verpflichtete den Mittelfeldspieler für die Regionalliga Bayern. Pledl, der bereits zuvor beim SV Schalding-Heining Viertliga-Erfahrung sammeln konnte, ehe ihn schwere Verletzungen zurückwarfen, fand sich schnell zurecht. Nach 15 Scorerpunkten in der Hinrunde nahm der SC Paderborn Anfang 2024 den einstigen Kreisklassen-Torjäger unter Vertrag – immerhin 62 Zweitliga-Minuten durfte Pledl absolvieren, hauptsächlich kam er für die Reserve in der Regionalliga West (38 Spiele/11 Scorerpunkte) zum Einsatz. Zur neuen Saison versucht Pledl nun sein Glück in Köln-Höhenberg beim FC Viktoria.

Viel Bewegung auf den Außenverteidiger-Positionen

„Die Mannschaft ist top, fußballerisch und charakterlich. Alle haben mich herzlich willkommen geheißen“, berichtete Pledl von seinen ersten Tagen bei der Viktoria. „Natürlich braucht es etwas Zeit, aber ich komme langsam rein.“ Für Coach Marian Wilhelm ist der inzwischen 24-Jährige eine der Optionen für beide Außenverteidiger-Positionen. Dort hatte die Viktoria in Sidny Cabral, Niklas May und Patrick Koronkiewicz gleich drei Abgänge zu vermelden. Doch auch im Mittelfeld fühlt Pledl sich wohl. „Marco ist sehr variabel. Er verfügt über ein gutes Spielverständnis, eine gute Technik und kann gut flanken“, sagt Trainer Wilhelm, der Pledl zudem eine „positive Energie“ bescheinigt. Sein sportlicher Werdegang der letzten Jahre zeige, „wie fleißig er ist“. Für den Coach sei nicht wichtig, wo jemand herkommt – sondern wo er hinwill.

„Mein Weg war steinig, gerade mit den zwei, drei schweren Verletzungen. Aber die Arbeit hat sich irgendwann ausgezahlt“, so Pledl, der sich selbst als „technisch stark und läuferisch stark“, er bringe „viel Tempo“ mit. Auch der Standort war für die Viktoria in den Vertragsgesprächen erneut ein Vorteil. „Die Stadt Köln ist ein großer Pluspunkt“, sagte Pledl. „Aber natürlich auch Trainer und Mannschaft – sie wollen Fußball spielen. Das war letztlich ausschlaggebend.“ Sein Ziel und das des Teams sei klar: „Wir wünschen uns, dass wir guten Fußball spielen und an der letzten Saison anschließen können.“

Testspiel gegen den SC Wiedenbrück

Wie intensiv Pledl an diesem Vorhaben beteiligt sein wird, ist nach rund zwei Wochen Vorbereitung noch nicht abzusehen – Konkurrenten gibt es einige. Jonah Sticker ist auf einer der beiden Außenverteidiger-Positionen gesetzt. Routinier Simon Handle hat ebenfalls Startelf-Ansprüche. Und Meiko Sponsel (bislang 1. FC Köln U21) dürfte nicht mit dem Ziel Bankplatz die Rheinseite gewechselt haben. Am Freitagabend haben Pledl und seine Teamkollegen im Testspiel gegen den Regionalligisten SC Wiedenbrück die nächste Bewährungschance.