Angriff auf MariupolKickbox-Weltmeister getötet – Trainer kündigt Rache an

Weite Teile von Mariupol gleichen inzwischen einem Trümmerfeld.
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Mariupol – Bei der Verteidigung der ukrainischen Stadt Mariupol gegen Angriffe Russlands ist offenbar der ehemalige Kickbox-Weltmeister Maksym Kagal ums Leben gekommen. Dies gab sein Trainer Oleg Skirta auf Facebook bekannt.
Wie Skirta erklärte, starb der 30-jährige Sportler bei Kämpfen am vergangenen Freitag. Russland hatte am Freitag angekündigt, sich im Ukraine-Krieg künftig auf die „Befreiung des Donbass“ konzentrieren zu wollen. Die Regierung in Kiew befürchtet deshalb eine Zuspitzung der Lage in Mariupol und im Osten des Landes.
„Leider nimmt uns der Krieg die Besten. Am 25. März ist Maksym Kagal bei der Verteidigung der Stadt Mariupol gefallen“, teilte Skirta mit und nahm Abschied: „Schlaf gut, Bruder, ruhe in Frieden. Wir werden dich rächen.“
„Eine ehrliche und anständige Person“
Kagal war Teil der „Azov Battalion Special Forces Unit”, die den russischen Angriffen in der Hafenstadt Stand hält. Mariupol ist von Putins Truppen umzingelt und wird immer wieder beschossen. Die noch rund 160.000 in der ehemals 440.000 Einwohner zählenden Stadt verbliebenen Menschen haben seit Wochen keinen Zugang mehr zu Elektrizität und fließendem Trinkwasser. Dennoch ist die ukrainische Seite bestrebt die die Rundum-Verteidigung der umkämpften Hafenstadt aufrecht zu halten.
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Kagal war 2014 Kickboxweltmeister geworden. Sein Trainer beschreibt Kagal auf Facebook als einen „ehrlichen und anständigen Menschen“ und als „den ersten Weltmeister im Kickboxen aus der glorreichen Stadt Krementschuk, den ersten Weltmeister unter den Erwachsenen im Team der Ukraine“.
Ukraine spricht von mindestens 5000 Todesopfern in Mariupol
Durch den russischen Angriffskrieg sind nach Angaben der ukrainischen Regierung allein in der seit Wochen belagerten Hafenstadt Mariupol mehr als 5000 Menschen getötet worden. Die Zahl könnte noch deutlich höher liegen, bei „ungefähr 10.000“, wie eine Regierungsvertreterin am Montag der Nachrichtenagentur AFP sagte. (oke/dpa/afp)