Zwei Deutsche galten nach einer Tour in den Tiroler Alpen als vermisst. Nun hat ein Hubschrauber ihre Leichen am Hüttengrat entdeckt.
Wanderunfall in den AlpenZwei deutsche Bergsteiger nach Vermisstensuche tot gefunden

Während der Suchmaßnahmen, bei denen auch zwei Hubschrauber zum Einsatz kamen, entdeckten Polizei und Bergrettung schließlich die Leichen
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Nach einer groß angelegten Suchaktion im österreichischen Tirol sind zwei Bergwanderer aus Thüringen tot aufgefunden worden. Bei den Verunglückten handelt es sich laut Polizeiangaben um eine 28-jährige Frau aus Jena und ihren 34-jährigen Begleiter aus Erfurt. Das Duo war im Gebiet rund um die Geraer Hütte unterwegs gewesen, kam jedoch weder am geplanten Ziel an noch zurück zu seinem Fahrzeug. Daraufhin wurde eine Vermisstenmeldung aufgegeben.
In den folgenden Stunden suchten Einsatzkräfte der Bergrettung gemeinsam mit der Polizei und zwei Hubschraubern nach dem Paar. Die Leichen wurden schließlich am Nordhang des steilen Hüttengrats entdeckt. Nach ersten Einschätzungen der Behörden könnte ein Absturz die Ursache für das Unglück gewesen sein. Beide Personen galten als erfahren im alpinen Gelände und verfügten den Ermittlungen zufolge über die erforderliche Ausrüstung.
Tödlicher Abstieg in den Allgäuer Alpen
In den Allgäuer Alpen kam es erst am Samstag (28. Juni) auch schon zu einem tödlichen Bergunfall. Wie die Polizei Kempten am Sonntag mitteilte, war eine 41-jährige Frau gemeinsam mit ihrem Ehemann auf dem Rückweg vom Gipfel des Entschenkopfs, als sie auf einem ausgesetzten und felsigen Abschnitt des Wanderwegs ins Straucheln geriet. Die Wanderin stürzte daraufhin rund 50 Höhenmeter in ein steiles, von Felsen durchsetztes Gelände.
Laut einem Polizeibericht ereignete sich der Unfall auf einem bekannten, aber anspruchsvollen Teilstück des Weges, das besondere Trittsicherheit erfordert. Die Frau wurde nach dem Sturz von mehreren Ersthelfern betreut, die sich zum Zeitpunkt des Unfalls in der Nähe befanden.
Rettungshubschrauber und Bergwacht im Einsatz
Die Bergwacht Oberstdorf rückte mit vier Einsatzkräften aus und wurde von einem Kriseninterventionsteam sowie einem Rettungshubschrauber unterstützt. Laut Medienberichten wurde die schwer verletzte Frau mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 17“ in ein Krankenhaus gebracht. Dort erlag sie jedoch wenig später ihren Verletzungen. Ihr Ehemann wurde ebenfalls mit dem Hubschrauber ins Tal gebracht und vor Ort psychologisch betreut. Die genaue Unfallursache ist bislang unklar. Die Polizei betont, dass derzeit keine Hinweise auf Fremdverschulden vorliegen.
Der Aufstieg zum Entschenkopf gilt als mittelschwer und erfordert im oberen Bereich Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Besonders der Abstieg über das steile, felsige Gelände ist anspruchsvoll und kann bei Nässe gefährlich werden. Die Route ist nicht durchgehend gesichert.
Die Alpine Einsatzgruppe der Polizeiinspektion Kempten hat die Ermittlungen zum Hergang des Unglücks übernommen. Laut Mitteilung wird insbesondere geprüft, ob äußere Umstände wie Wetter, Ausrüstung oder Wegbeschaffenheit eine Rolle gespielt haben könnten. Die Ermittler bitten Personen, die den Sturz beobachtet oder Erste Hilfe geleistet haben, sich unter der Telefonnummer 0831/9909‑0 zu melden. Bereits im vergangenen Jahr hatte es am Entschenkopf einen ähnlichen Vorfall gegeben. Damals war eine junge Frau rund 70 Meter in die Tiefe gestürzt. (jag/dpa/afp)