Angesichts der zunehmenden Proteste in Peru gegen die Absetzung von Präsident Pedro Castillo hat die Regierung für 30 Tage den Aunahmezustand verhängt.
Proteste in SüdamerikaPeru ruft wegen Unruhen Ausnahmezustand im ganzen Land aus

Angesichts der zunehmenden Proteste in Peru gegen die Absetzung von Präsident Pedro Castillo hat die Regierung für 30 Tage den Aunahmezustand verhängt.
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Die Regierung in Peru hat angesichts der zunehmend gewaltsamen Proteste gegen die Absetzung von Präsident Pedro Castillo den Ausnahmezustand über das ganze Land verhängt. Dieser gilt laut Außenminister Luis Alberto Otárola für 30 Tage, wie die peruanische Nachrichtenagentur Andina am Mittwoch berichtete.
Die Polizei würde mit Unterstützung der Streitkräfte die innere Ordnung aufrechterhalten, sagte Otárola demnach. Damit gebe die Regierung eine „energische und nachdrückliche“ Antwort auf gewaltsame Akte, Vandalismus und die Blockade von Straßen.

Angehörige der Polizei bewachen eine Straße nach der Verhängung des nationalen Notstands durch die neue peruanische Regierung in Arequipa, Peru, am 14. Dezember 2022.
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Mit der Auflösung des Kongresses hatte der Linkspolitiker Castillo einem Misstrauensvotum im Parlament zuvorkommen wollen. Sowohl sein Kabinett als auch die Opposition warfen ihm einen Staatsstreich vor, weshalb der frühere Dorfschullehrers am Mittwoch vergangener Woche des Amtes enthoben und festgenommen wurde.
Im Süden des Landes kam es verstärkt zu gewaltsamen Proteste
Im Süden und Südosten des südamerikanischen Landes, wo Castillo besonders viele Anhänger hat, kam es in den vergangenen Tagen zu teils gewaltsamen Protestaktionen sowie Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten.
Für einige Regionen galt bereits der Ausnahmezustand. Laut der Ombudsfrau für Menschenrechte, Eliana Revollar, wurden mehrere Menschen durch Schüsse getötet, unter ihnen zwei Minderjährige. Der Flug- und Zugverkehr in verschiedenen Gegenden des Andenlandes wurde ausgesetzt, das Polizeiaufgebot auf den Straßen der Hauptstadt Lima erhöht.
Tausende Menschen forderten den Rücktritt von Castillos Nachfolgerin Dina Boluarte, die Auflösung des Parlaments, baldige Neuwahlen und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten. Das oberste Gericht lehnte den Berufungsantrag gegen seine U-Haft ab. (dpa)