Arm abgebissenDeutsche Touristin stirbt nach Hai-Angriff

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Hawaii/San Francisco – Eine Woche nach einem Hai-Angriff ist eine 20 Jahre alte deutsche Urlauberin in Hawaii an den Folgen ihrer schweren Verletzungen gestorben. Der Raubfisch hatte der jungen Frau aus dem nordhessischen Zierenberg beim Schnorcheln den Arm abgerissen.
„Jana hat stark um ihr Leben gekämpft. Wir sind sehr traurig, mitteilen zu müssen, dass sie diesen Kampf heute verloren hat“, erklärten das Krankenhaus und die Familie des Opfers am Mittwochabend (Ortszeit) in einer Mitteilung. „Jana war eine sehr schöne und starke junge Frau, die immer gelacht hat, und wir werden sie immer so in Erinnerung behalten.“
Die junge Deutsche war knapp 50 Meter vor der Küste der Ferieninsel Maui schnorcheln, als der Hai sie am vergangenen Mittwoch attackierte. Von ihren Hilferufen alarmiert, halfen sowohl ein Pastor aus Kalifornien als auch ihre Freundinnen, das schwerletzte Opfer aus dem Wasser zu holen. Mutter und Schwester der Frau bedankten sich in der Mitteilung für die Anteilnahme in der ganzen Welt und bei den Ärzten und Krankenschwestern des Maui Memorial Medical Center.
Sie kommen in rund 340 Arten vor und sind ein wichtiger Teil des marinen Ökosystems: Haie befreien die Gewässer von Kadavern und erbeuten geschwächte oder verletzte Tiere.
Mit maximal 18 Metern ist der Walhai der größte Fisch überhaupt, Zwerghaie hingegen werden kaum länger als 25 Zentimeter. Nur wenige Arten leben im Süßwasser.
Neugierig werden Haie, wenn sie ungewöhnliche Geräusche hören oder mit ihren hoch entwickelten Sinnen Gerüche wahrnehmen. Sie können bereits winzige Spuren von Blut im Wasser erkennen und die Spur verfolgen.
Die meisten Haie sind aber harmlos und viel zu klein, um Menschen anzugreifen. Selbst der riesige Walhai ist kein gefährlicher Räuber, sondern ernährt sich von Krebsen und kleinen Fischen.
Gefährlich werden können vor allem vier Arten: Der Weiße Hai, der Tigerhai, der Sambesi- und der Weißspitzhai. Experten zufolge ist die Gefahr eines Haiangriffs geringer als vom Blitz getroffen zu werden.(Quelle: Urania Tierreich in 6 Bänden, Leipzig 1991)
Pastor Rick Moore zeigte sich bestürzt über den Tod der 20-Jährigen. „Ich bin fassungslos, untröstlich und am Boden zerstört“, sagte er. Der 57-Jährige hatte sich ins Meer gestürzt, um die junge Frau zu retten.
Bewegung der Tigerhaie genauer erforschen
Auch der Leiter von Hawaiis Umweltbehörde DLNR, William Aila, sprach der Familie sein Beileid aus. „Als Inselstaat sind wir uns bewusst, dass wir alle Besucher in dieser natürlichen Umgebung sind und dass bedauerliche Vorfälle wie dieser passieren können“, sagte er. Es werde aber weiter an Möglichkeiten geforscht, die Sicherheit zu erhöhen.So will Hawaii angesichts vermehrter Attacken in jüngster Zeit die Bewegung der Tigerhaie vor seinen Küsten genauer erforschen. „Wir verfolgen die letzten Hai-Angriffe mit großem Interesse“, sagte Aila. „Es scheinen aber unabhängige Ereignisse mit Haien unterschiedlicher Art und Größe zu sein.“
Hawaii zählt jedes Jahr etwa vier Hai-Angriffe - in diesem Jahr waren es aber schon acht, vier davon in den vergangenen Wochen. Nur vier Tage nach dem Angriff auf die junge Deutsche habe in der Pohoiki-Bucht ein Hai einen 16-jährigen Surfer an den Beinen verletzt, berichtete CNN. Eigentlich werden die meisten Angriffe erst im Herbst verzeichnet.
Seit fast zehn Jahren keine tödliche Hai-Attacke
Das Projekt konzentriert sich auf Tigerhaie. Hai-Angriffe auf Menschen sind zwar selten, oft werden aber die gut fünf Meter langen Tigerhaie dafür verantwortlich gemacht. Über die Tiere ist verhältnismäßig wenig bekannt. Auch die junge Deutsche soll von einem Tigerhai angegriffen worden sein.
Nach US-Medienberichten hatte es in Hawaii seit fast zehn Jahren keine tödliche Hai-Attacke mehr gegeben: Im April 2004 starb ein 57 Jahre alter Surfer ebenfalls vor der Küste von Maui. Selbst wenn keine lebenswichtigen Organe betroffen sind, machen Schock und Blutverlust Hai-Angriffe zu einer tödlichen Gefahr. (dpa)