MaskenaffäreAnklage gegen CSU-nahe Lobbyistin Andrea Tandler wegen Steuerhinterziehung

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Andrea Tandler kommt zur Sitzung des Masken-Untersuchungsausschusses im Bayerischen Landtag zu Zeugenvernehmungen. (Archivbild)

Andrea Tandler kommt zur Sitzung des Masken-Untersuchungsausschusses im Bayerischen Landtag zu Zeugenvernehmungen. (Archivbild)

Die Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler soll durch Masken-Geschäften Provisionen in Millionenhöhe bekommen haben.

Im Zuge der Maskenaffäre in Bayern hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Andrea Tandler, die Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler, erhoben. Die Anklage werde wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung erhoben, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I am Freitag mit. Zuvor hatten „Süddeutsche Zeitung“ und Bayerischer Rundfunk berichtet.

Einzelheiten werde die Behörde Anfang nächster Woche bekanntgeben, hieß es. Ebenfalls angeklagt werden den Angaben zufolge Tandlers Geschäftspartner N. und ein dritter Beschuldigter S. Die Anwälte von Tandler reagierten zunächst nicht auf Bitten um Stellungnahme. Tandler sowie ihr Geschäftspartner N. waren im Januar auf der Grundlage von Haftbefehlen des Amtsgerichts München festgenommen worden und sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Tandler soll mit Masken Provisionen in Millionenhöhe erzielt haben

Nach dem Landgericht München I hatte im April auch das Oberlandesgericht München (OLG) Haftbeschwerden der beiden Beschuldigten als unbegründet zurückgewiesen. Tandler soll für die Vermittlung von Masken-Geschäften zu Beginn der Corona-Pandemie Provisionen in Millionenhöhe bekommen haben. Vergangenes Jahr war dann bekanntgeworden, dass gegen sie unter anderem wegen eines Anfangsverdachts des Gewerbesteuerbetrugs ermittelt wurde.

Ein Sprecher Tandlers hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe gesagt, die Anwälte rechneten damit, dass sich nach der Einstellung eines ersten Verfahrens „auch alle anderen Vorwürfe als gegenstandslos erweisen werden“. Tandler und ihr Mitgesellschafter wiesen „alle in der Öffentlichkeit erhobenen Vorwürfe zurück“. (dpa)

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