Polizei und Teile der Politik hatten Ausschreitungen an Silvester befürchtet, die Polizistinnen und Polizisten ging konsequent vor.
Große Krawalle in Berlin ausgebliebenViele mutmaßliche Silvester-Randalierer kommen frei – drei Haftbefehle

Berlin: Ein Einsatzfahrzeug der Polizei steht am Kottbuser Damm.
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Zwei Tage nach vielen Krawallen und 390 vorläufigen Festnahmen in der Silvesternacht in Berlin sind fast alle mutmaßlichen Störer und Randalierer wieder freigelassen worden. Ein Mann sitzt jedoch in Untersuchungshaft. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstagnachmittag mit.
Viele mutmaßliche Silvester-Randalierer frei - drei Haftbefehle
Bei den meisten der festgenommenen Verdächtigen seien in der Nacht die Identitäten direkt vor Ort oder auf einer nahe gelegenen Polizeiwache festgestellt worden, dann habe man sie wieder entlassen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Die Zeitung „B.Z.“ hatte berichtet.
Die Sicherheitsbehörden teilten später dann mit, es habe drei Haftbefehle gegeben. In zwei dieser Fälle sei es zur Haftverschonung gekommen. Ein 23-Jähriger sitze wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz aber in Untersuchungshaft.
Silvester in Berlin: Ein 23-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft
Die Polizei erläuterte zudem, bei Ordnungswidrigkeiten wie etwa dem Feuern mit Schreckschusspistolen sei es normal, dass Verdächtige wieder frei kommen. Auch weniger schwere Straftaten wie gefährliches Hantieren mit Feuerwerk, Körperverletzungen und Widerstand gegen die Polizei seien meist kein Grund für längeren sogenannten Polizeigewahrsam oder Untersuchungshaft, sagte der Sprecher.
Die Polizei hatte nach Silvester mitgeteilt, sie habe in der Nacht 390 Menschen vorläufig festgenommen und 720 Strafermittlungsverfahren vor allem wegen Brandstiftungen, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, Angriffs auf und Widerstands gegen Polizisten eingeleitet.
Die Zahlen sind noch nicht endgültig. Sie waren auch deswegen deutlich höher als in früheren Jahren, weil viel mehr Polizisten eingesetzt wurden, die sehr schnell und sehr konsequent einschreiten sollten, um größere Krawalle und Angriffe wie im Vorjahr sofort einzudämmen. (dpa)