Der japanische Mörder Issei Sagawa ist mit 73 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben. Verurteilt wurde der bekennende Kannibale nie.
Nie verurteilt wordenBerühmter Kannibale Sagawa mit 73 Jahren gestorben

Issei Sagawa hat aus seiner Vorliebe für Kannibalismus nie ein Geheimnis gemacht. (Archivfoto von 1992)
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Der weltweit bekannte Kannibale Issei Sagawa ist tot. Der Japaner sei am 24. November an einer Lungenentzündung gestorben, hieß es in einer Erklärung seines Bruders und eines Freundes, die ein Buchverlag veröffentlichte.
Der aus seinen Memoiren, Interviews und einer Dokumentation bekannte Mörder wurde demnach in kleinem Kreise beigesetzt. Sagawa wurde 73 Jahre alt.
Kannibale Issei Sagawa wurde für seine Gräueltaten nie verurteilt
Während eines Auslandsstudiums in Paris hatte Sagawa im Jahr 1981 eine niederländische Studentin bei sich zu Hause mit einem Gewehr erschossen. Über drei Tage verteilt habe Sagawa Teile ihres Körpers gegessen.

Issei Sagawa wird in Paris abgeführt. (Archivfoto von 1981)
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Sagawa nahm sie teils roh, teils zubereitet zu sich. Zudem verging sich der Kannibale an ihrer zerstückelten Leiche und vergewaltigte sie.
Kanibale Issei Sagawa verspeiste Leiche teils roh, teils zubereitet
Als er versuchte, ihre Überreste in zwei Koffern in einem See im Park Bois de Boulogne zu entsorgen, wurde er festgenommen. Zwei Zeugen beobachteten ihn bei seinem Vertuschungsversuch.
Paris schob Kannibale Issei Sagawa nach Japan ab
Für seine Gräueltaten musste der Kannibale allerdings nicht hinter Gitter. Sachverständige hielten Sagawa für unzurechnungsfähig, sodass er zunächst in einer psychiatrischen Einrichtung in Frankreich untergebracht wurde, bevor er nach Japan abgeschoben wurde.
Die japanischen Behörden hielten ihn zwar für zurechnungsfähig - da die Anklage in Frankreich jedoch fallengelassen worden war, kam Sagawa auf freien Fuß. Nach Ansicht japanischer Psychiater lag bei Sagawa keine Psychose, sondern lediglich eine Persönlichkeitsstörung vor.
Issei Sagawa machte nie ein Geheimnis aus seiner Kannibalismus-Vorliebe
Der Japaner machte nie ein Geheimnis aus seinem Verbrechen - er schlug daraus sogar Kapital: In seinen romanartigen Memoiren (englischer Titel: „In the Fog“) beschreibt er die Tat im Detail.
Dem Medium „Vice“ sagte er einmal, „vom Kannibalismus besessen“ gewesen zu sein. „Mein Verlangen, eine Frau zu essen, hatte sich in eine Verpflichtung gewandelt.“ (mbr/afp)