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Menschen obdachlos bei MinusgradenMindestens 127 Tote nach schweren Erdbeben in China

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Erdbeben in China: Ein Fahrzeug wird nach einem Erdbeben im Dorf Dahejia in der nordwestchinesischen Provinz Gansu teilweise von einem eingestürzten Gebäude abgedeckt.

Erdbeben in China: Ein Fahrzeug wird nach einem Erdbeben im Dorf Dahejia in der nordwestchinesischen Provinz Gansu teilweise von einem eingestürzten Gebäude abgedeckt.

Im Nordwesten Chinas bebt gegen Mitternacht plötzlich die Erde. Menschen harren bei Minusgraden in der Kälte aus.

Bei einem schweren Erdbeben im Nordwesten Chinas sind mindestens 127 Menschen ums Leben gekommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurden nach dem Beben der Stärke 6,2 am späten Montagabend zudem zunächst 220 Verletzte gemeldet.

Im Kreis Jishishan in der Provinz Gansu kamen demnach mindestens 100 Menschen ums Leben. Die benachbarte Provinz Qinghai meldete zunächst 11 Tote. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping rief dazu auf, alles zu tun, um Menschen zu retten.

Erdbeben in China: Wasserversorgung und Strom fallen aus

Augenzeugen berichteten Xinhua, das Erdbeben habe Schäden an Häusern, Straßen und anderer Infrastruktur verursacht. In mehreren Dörfern fiel der Strom aus und die Wasserversorgung wurde unterbrochen.

Nach dem schweren Erdbeben in China müssen Menschen bei Minusgraden im Freien übernachten.

Nach dem schweren Erdbeben in China müssen Menschen bei Minusgraden im Freien übernachten.

Nach Angaben der örtlichen Wetterbehörde soll die Tiefsttemperatur in Jishishan am Dienstag minus 10 Grad erreichen. Das Feuerwehr- und Rettungsamt der Provinz habe Helfer in die Region geschickt. Die Eisenbahnbehörde setzte die Durchfahrt von Zügen durch das Erdbebengebiet aus.

Chinesische Staatsmedien zeigten Fotos von Menschen, die nach dem Beben aus ihren Häusern flohen und bei winterlichen Temperaturen in Decken gehüllt im Freien ausharrten. Das Staatsfernsehen zeigte Rettungskräfte, die in den Trümmern nach Überlebenden suchten.

Erdbeben in China: „Wir stehen immer noch unter Schock“

„Wir stehen immer noch unter Schock“, sagte ein Mann aus Jishishan etwa zwei Stunden nach dem Beben dem lokalen Nachrichtenportal Jimu. Er und seine Familie seien aus ihrer Wohnung im 16. Stock die Treppe hinuntergerannt. Dann hätten sie sich mit dem Auto in Sicherheit gebracht.

Auch in weiter entfernten Städten wie Lanzhou, der Provinzhauptstadt von Gansu, war das Beben laut Augenzeugen zu spüren.

Das letzte schwere Erdbeben in China mit vielen Toten hatte sich im vergangenen Jahr ereignet, als im Südwesten des Landes mehr als 60 Menschen ums Leben kamen. Im Jahr 2008 wurde die Provinz Sichuan von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,9 erschüttert, bei dem mehr als 80 000 Menschen ums Leben kamen.