Motor streikt plötzlichDoppeldecker-Flugzeug macht Notlandung auf der Nordsee – Kutter rettet Pilot

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Wolken ziehen über die Nordsee vor der Küste von Büsum. (Symbolbild)

Wolken ziehen über die Nordsee vor der Küste von Büsum. (Symbolbild)

Ein Pilot muss auf der Nordsee vor Büsum notwassern. Seenotretter eilen zum Ort, doch ein Kutter reagiert blitzschnell.

Ein Kutter hat ein in der Nordsee gelandetes Kleinflugzeug aus dem Wasser gezogen und sicher an Land gebracht. Die Maschine flog über der Nordsee, als plötzlich der Motor versagte. Der Pilot sah sich gezwungen, auf dem Meer vor Büsum eine aufzusetzen und eine Notwasserung durchzuführen.

In Fachkreisen wird so eine Notlandung durch ein Fluggerät auf dem Wasser bezeichnet, das eigentlich nicht für Wasserlandungen ausgelegt ist. Notwasserungen kommen in der modernen Luftfahrt äußerst selten vor und gelten grundsätzlich als gefährlicher als Notlandungen auf dem Land.

Notlandung auf dem Wasser: Pilot muss nach Motorschaden notlanden

Wie der NDR mit Bezug auf die Rettungsleitstelle berichtete, hatte es an dem historischen Doppeldecker einen technischen Defekt gegeben. Als Doppeldecker werden Flugzeuge mit zwei übereinander angeordneten Tragflächen bezeichnet. Heute werden keine Doppeldecker mehr für den normalen Gebrauch gebaut, da Flugzeuge mit einzelnen Tragflächen aerodynamischer sind. Laut Deutscher Presse-Agentur zwang ein Motorschaden den Piloten am Sonntag dazu, in der Nordsee notzuwassern.

Ein Doppeldecker startet bei den Deutsche Meisterschaften im Motorkunstflug. (Symbolbild) Eine vergleichbare Maschine musste am Sonntag in der Nordsee notwassern.

Ein Doppeldecker startet bei den Deutschen Meisterschaften im Motorkunstflug. (Symbolbild) Eine vergleichbare Maschine musste am Sonntag in der Nordsee notwassern.

Der Flugzeug-Pilot blieb laut Polizei unverletzt, weitere Menschen saßen nicht in dem Flugzeug. Die Besatzung eines Fischkutters habe den Mann gerettet, sagte ein Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.

Kutter vor Großaufgebot zur Stelle: Pilot und Flugzeug nach Notlandung gerettet

Der Kutter habe dann das Doppeldecker-Flugzeug an den Haken genommen und nach Büsum gebracht. Zu diesem Zeitpunkt war bereits ein Großaufgebot an Rettungskräften im Einsatz. Das Flugzeug war am Vormittag vom Radar verschwunden, die Retter gingen zunächst davon aus, dass das Flugzeug abgestürzt sei. In diesem Falle wäre nicht auszuschließen, dass mögliche Insassen in der Nordsee um ihr Leben kämpften.

Der Seenotrettungskreuzer „Theodor Storm“ sei zum Unglücksort geeilt, laut NDR waren außerdem etwa 40 Feuerwehrleute, darunter auch Taucher, im Einsatz. Auch zwei Hubschrauber sollten die Rettung aus der Luft unterstützen – doch die Fischer seien schneller gewesen, sagte der Sprecher der Seenotretter. Vermutlich habe der Pilot den Ort seiner Notwasserung auch bewusst neben dem Kutter gewählt.

Laut dem Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag (shz) war der Pilot mit der Maschine aus dem Kreis Steinburg gestartet und wollte nach Helgoland fliegen. Am Ankerhafen in Büsum, wo das Schiff an Land gebracht wurde, warteten demnach bereits Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Büsum, sowie der Wasserschutzpolizei und der Kriminalpolizei. Das Flugzeug soll nach dem Zwischenfall nun untersucht werden. (pst mit dpa)

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