Monate nach erstem Bad„Dreckigster Mann der Welt“ im Alter von 94 Jahren gestorben

Amu Hadschi im Jahr 2018.
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Teheran – Der „dreckigste Mann der Welt“ ist gestorben: Amu Hadschi, der sich über ein halbes Jahrhundert nicht gewaschen haben soll, starb am Sonntag in seinem Dorf in der südiranischen Provinz Fars im Alter von 94 Jahren, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Dienstag berichtete. Bei dem Namen handelt es sich um ein Kosewort für ältere Menschen, der richtige Name wurde von der Agentur nicht veröffentlicht.
Amu Hadschi überzeugt, dass Sauberkeit „krank macht“
Laut Irna war Amu Hadschi davon überzeugt, dass Sauberkeit ihn „krank macht“. Vor wenigen Monaten hätten ihn Nachbarn aus seinem Dorf Dedschgah allerdings in eine Nasszelle geführt und ihn dazu gebracht, sich zum ersten Mal seit Jahrzehnten zu waschen, berichtete die Agentur weiter.
Örtlichen Medienberichten zufolge war die Angst des allein lebenden Dörflers vor irgendeiner Form der Körperpflege Gegenstand eines kurzen Dokumentarfilms mit dem Titel: „Das seltsame Leben des Amu Hadschi“.
Im Jahr 2014 berichtete die „Tehran Times“ zudem, dass Hadschi überfahrene Tiere gegessen und eine mit Tierexkrementen gefüllte Pfeife geraucht habe. Fotos zeigten ihn beim gleichzeitigen Rauchen mehrerer Zigaretten.
Inoffizieller Rekord könnte an indischen Mann gehen
Nach Hadschis Tod könnte der inoffizielle Rekord an einen indischen Mann gehen, der ebenfalls einen Großteil seines Lebens nicht gebadet hat, berichtet nun der britische „Guardian“.
Das englische Blatt stützt sich dabei auf einen Bericht der „Hindustan Times“ aus dem Jahr 2019. Dort heißt es, Kailash „Kalau“ Singh aus einem Dorf außerhalb der heiligen Stadt Varanasi habe sich seit mehr als 30 Jahren nicht mehr gewaschen, um „alle Probleme der Nation“ zu lösen.
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Er lehne Wasser ab und nehme stattdessen gerne „Feuerbäder“. Zudem würde Kalau „jeden Abend, wenn sich die Dorfbewohner versammeln“ ein Lagerfeuer entfachen, Marihuana rauchen und sich schließlich auf ein Bein stellen, „um zu Lord Shiva zu beten“, so die indische Zeitung.
Singh soll demnach gesagt haben: „Es ist so, als würde man ein Bad mit Wasser nehmen. Das Feuerbad hilft, alle Keime und Infektionen im Körper abzutöten.“ (das/afp)