Trotz WaffenverbotszonenSechs Männer durch Stiche an Karneval in Düsseldorf verletzt

Mitarbeiter des Ordnungsamts kontrollieren die Düsseldorfer Altstadt. (Archivbild)
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Düsseldorf – Bei einer weiteren Attacke an Karneval ist ein vierter junger Mann in der Düsseldorfer Altstadt niedergestochen worden. Das 18-jährige Opfer sei am Rosenmontag gegen 21.20 Uhr mit Stichverletzungen in einer der Gassen liegend entdeckt worden, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.
Laut einer Polizeisprecherin hatten zunächst drei junge Männer das spätere Opfer angerempelt. Einer habe dem 18-Jährigen ins Gesicht geschlagen, dann rammte ihm jemand ein Messer in den Bauch. Der 18-Jährige wurde operiert, Lebensgefahr bestand laut Polizei nicht. Der Messerstecher sei 16 bis 20 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß und mit einem dunklen Trainingsanzug bekleidet.
Angriffe in Düsseldorf: 17-Jähriger in Lebesgefahr
Am Karnevalssonntag waren, nicht weit entfernt, drei junge Männer im Alter von 17, 18 und 22 Jahren von einem noch unbekannten Täter und einem Komplizen niedergestochen worden. Eines der Opfer (17) schwebte am Dienstag weiterhin in Lebensgefahr.
Es gebe Aufnahmen der beiden Verdächtigen aus Überwachungskameras, sagte ein Polizeisprecher. Die Mordkommission bemühe sich derzeit um eine richterliche Genehmigung für eine Öffentlichkeitsfahndung mit den Aufnahmen vom Sonntag.
Der Hauptverdächtige und sein Begleiter waren geflohen. Laut Ermittlerkreisen waren die Verdächtigen nicht verkleidet. Alle drei Opfer wurden notoperiert, auch bei dem 18-Jährigen bestand zunächst Lebensgefahr. Die Attacke hatte sich am Burgplatz ereignet.
Über Karneval hatte die Polizei eine hohe Aggressivität in der Altstadt beklagt. Mit zunehmender Uhrzeit sei das Verhalten immer aggressiver geworden. Am Rosenmontag war es am Rheinufer am Rand der Altstadt zu so dichtem Gedränge gekommen, dass die Stadt zusätzliche Zäune aufstellte - damit niemand ins Wasser fällt.
Messerattacken: Düsseldorf und Köln richten Waffenverbotszonen ein
Die Altstadt war im vergangenen Dezember zur Waffenverbotszone erklärt worden. Das Mitführen von Messern mit mehr als vier Zentimeter langer Klinge ist dort zu bestimmten Zeiten - so auch über die Karnevalstage - verboten.
Am Düsseldorfer Hauptbahnhof war es bereits am Freitagabend zwischen zwei jungen Männern (17, 20) zu einer Auseinandersetzung mit einem Messer gekommen. Der zunächst flüchtige Verdächtige (20) wurde durch die Bundespolizei vorläufig festgenommen.
Ein 17-Jähriger erlitt einen vier Zentimeter tiefen Stich in den Oberschenkel. Der 20-jährige mutmaßliche Messerstecher wurde noch in der Nähe von einer Streife gestellt. Auch er wies eine Stichverletzung am Oberschenkel auf, behauptete aber nicht zu wissen, woher diese stammte. (dpa)