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Ortschaft von Außenwelt abgeschnittenEisbär tötet Frau und Kind in Alaska

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Eisbär schnuppert Luft, während er an einem nebligen Abend am felsigen Ufer der norwegischen Insel Malmgren spazieren geht.

Eisbär in Alaska (Symbolbild)

Todesdrama in einem abgelegenen Dorf im Westen Alaskas: Zwei Menschen werden von einem Eisbären angegriffen. Ein Nachbar eilt zur Hilfe.

Ein Eisbär hat im Westen Alaskas zwei Menschen angegriffen und getötet. Das Tier habe in der Ortschaft Wales zunächst mehrere Menschen verfolgt und dann eine Frau und einen Jugendlichen tödlich verletzt, teilte die Polizei am Dienstag (Ortszeit) mit.

Ein Anwohner habe den Bären, der Anzeichen von Unterernährung gezeigt habe, schließlich erschossen, berichtete die Zeitung „Anchorage Daily News“. Polizei- und Behördenvertreter wollten in das Gebiet an der Westküste des US-Bundesstaates reisen, „sobald es die Wetterbedingungen erlauben“, hieß es.

Klimawandel: Schmelzendes Meereis locken Eisbären aufs Festland

Nach Angaben der „Anchorage Daily News“ sind solche Angriffe in dem nördlichen US-Bundesstaat äußerst selten. 1990 habe ein Eisbär in Point Lay, rund 500 Kilometer nördlich von Wales, einen Mann getötet. 1993 sei ein Tier durch ein Fenster in eine Radarstation der Luftwaffe eingedrungen und habe einen 55-jährigen Mann schwer verletzt.

Der Klimawandel und das damit verbundene Abschmelzen des Meereises haben laut der Umweltschutzorganisation „Polar Bears International“ tiefgreifende Auswirkungen auf das Verhalten der Eisbären. Diese Veränderungen in ihrem natürlichen Lebensraum zwingen die Tiere, vermehrt auf dem Festland nach Nahrung zu suchen. Dies führt zu einer vermehrten Präsenz von Eisbären in der Nähe menschlicher Siedlungen, was die Wahrscheinlichkeit von Begegnungen zwischen Mensch und Eisbär erhöht.

Attacken von Eisbären sind selten

Eine 2017 im „Wildlife Society Bulletin“ veröffentlichte Studie zeigt, dass Eisbären Menschen eher angreifen, wenn diese unterernährt und in schlechter körperlicher Verfassung sind. Die Studie erfasst insgesamt 73 bestätigte Angriffe von Eisbären zwischen 1870 und 2014 in fünf Ländern, die an das Nordpolarmeer grenzen: Russland, Kanada, USA, Norwegen und Dänemark.

Diese Staaten hätten laut der „New York Times“ bereits vor einem halben Jahrhundert ein Abkommen zum Schutz der Eisbären durch Jagdbeschränkungen geschlossen. Der Studie zufolge starben 20 Menschen durch Eisbärenangriffe, 63 wurden verletzt. (jag/dpa)

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