Urteil in EssenFrau und Tochter aus Fenster geworfen – Über 13 Jahre Haft

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ARCHIV - 24.05.2017, Nordrhein-Westfalen, Essen: Das Landgericht Essen: Hier ist der Angeklagte verurteilt worden. (zu dpa: «Frau und Tochter aus Fenster geworfen: Über 13 Jahre Haft») Foto: Bernd Thissen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Das Landgericht Essen: Hier ist der Angeklagte verurteilt worden.

Ein Mann aus Essen herrscht in seiner Familie mit brutalster Gewalt. Jetzt ist er verurteilt worden.

Nach einer Serie brutalster familiärer Gewalttaten ist ein Mann aus Essen am Freitag zu 13 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Laut Urteil hat der heute 58-Jährige im Jahr 2008 zunächst seine Ehefrau und 2016 dann auch noch seine damals 18-jährige Tochter aus einem Fenster im 1. Obergeschoss geworfen. Beide Frauen erlitten Trümmerbrüche und schwerste innere Verletzungen.

Zu den Hintergründen haben sie jahrelang geschwiegen. In ihren Krankenakten ist „Suizidversuch“ vermerkt. Erst als der deutsch-türkische Angeklagte seine damals bereits von ihm geschiedene Ehefrau im Mai vergangenen Jahres von einem Essener Bahnsteig auf die Schienen gestoßen hat, gingen sie doch noch zur Polizei.

Urteil in Essen: „Erschütternde Taten“

Richter Jörg Schmitt sprach von „erschütternden Taten“. Das Urteil des Essener Schwurgerichts lautet auf versuchten Totschlag in drei Fällen. Neben der Haftstrafe ist außerdem die anschließende und unbefristete Sicherungsverwahrung angeordnet worden – zum Schutz der Allgemeinheit. Die Richter halten den Angeklagten für einen extrem gefährlichen Hangtäter. „Er neigt dazu, Menschen irgendwo herunterzuwerfen“, so Schmitt.

Vor Gericht hatte der Angeklagte die Fensterwürfe bestritten, den von einer Überwachungskamera gefilmten Stoß auf die Straßenbahnschienen aber zugegeben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (dpa)

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