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FamiliendramaNeue Erkenntnisse zur Tat

Lesezeit 3 Minuten

Holzblumen stehen im Garten des Hauses in Emmering, in dem sich ein Familiendrama abgespielt hat.

Emmering/Ingolstadt – Nach dem Familiendrama mit zwei toten Kindern im oberbayerischen Emmering gibt es jetzt aus der Obduktion Erkenntnisse zur genauen Todesursache. Die Polizei bestätigte am Samstagabend, dass die Kinder erstickt wurden und die Mutter sich erhängt hat.

Die 38 Jahre alte Mutter hatte im oberbayerischen Emmering ihre beiden Söhne und sich selbst umgebracht. Wie die Polizei in Ingolstadt am Samstag mitteilte, fand der 45 Jahre alte Vater die Leichen der beiden vier und sechs Jahre alten Jungen und der Mutter am späten Freitagabend. Er war gegen 23.15 Uhr nach Hause gekommen.

Das Motiv für die Tat ist noch völlig unklar.

Gewaltverbrechen an der eigenen Familie

Werden Kinder Opfer von Gewaltverbrechen in der Familie, tötet sich der Täter häufig anschließend selbst. Auch Mütter können aus Verzweiflung oder anderen Gründen ihre Kinder umbringen. Einige Fälle aus den vergangenen Jahren:

August 2012: Bei einem Familiendrama im Allgäu kommen der Vater und seine beiden Söhne ums Leben. Der 44 Jahre alte Mann erhängt sich auf einem ehemaligen Industriegelände an einem Bagger. Die Polizei entdeckt die Leichen der vier und zehn Jahre alten Söhne in einem in der Nähe abgestellten Auto. Hintergrund sollen Familienprobleme sein.

August 2012: Eine Mutter in Essen soll ihre siebenjährige Tochter und anschließend sich selbst mit einem Messer getötet haben. Die Grund für die Tat ist zunächst unklar. Die Eltern lebten getrennt.

Juni 2012: Ein Vater ersticht in Ilsede (Niedersachsen) seine vier Kinder - ein 12-jähriges Mädchen und drei Jungen im Alter von 5 bis 9 Jahren. Der 36-Jährige versucht nach der Tat, sich das Leben zu nehmen. Gutachter attestieren ihm eine verminderte Schuldfähigkeit. Eheprobleme werden als Motiv vermutet.

Januar 2012: Ein Familienvater (34) tötet in Langenfeld bei Düsseldorf seine Frau und die beiden Kinder. Der Sohn war fünf Jahre, die Tochter neun Monate alt. Dann legt er in der Wohnung Feuer und stirbt. In einem Abschiedsbrief ist von finanziellen Sorgen die Rede.

Februar 2011: Bei einem Familiendrama in Rückeroth im Westerwald sterben vier Menschen: Ein 53-Jähriger tötet seine Frau, die 14-jährige Tochter sowie den 10 Jahre alten Sohn. Dann zündet er das Haus an und stirbt in den Flammen. Die Ermittler sprechen von familieninternen Problemen.

Juli 2010: In Scheeßel (Niedersachsen) ersticht eine Polizistin ihren neugeborenen Jungen mit einer Schere - laut Staatsanwalt befürchtete sie, ihren Lebensstandard mit dem Kind nicht halten zu können.

März 2010: Eine von ihrem Mann getrennt lebende Frau erstickt in Lünen bei Dortmund ihre 7 und 12 Jahre alten Kinder. Wenige Tage später springt sie von einem Strommasten in den Tod. In einem Abschiedsbrief schilderte sie ihre Verzweiflung.

April 2009: Eine Mutter aus Horb (Baden-Württemberg) vergiftet ihre vier Jahre alte Tochter und den fünf Jahre alten Sohn und erhängt sich im Dachgeschoss. Die 39 Jahre alte Frau soll wegen Depressionen in Behandlung gewesen sein.

Dezember 2007: Eine Mutter tötet in dem schleswig-holsteinischen Dorf Darry ihre fünf Söhne. Die 31-Jährige vergiftet die drei bis neun Jahre alten Jungen mit Tabletten und erstickt sie dann mit einer Plastiktüte. Das Kieler Landgericht verurteilt sie zur dauerhaften Unterbringung in der Psychiatrie.

April 2007: Im Tiefkühlschrank einer Erfurter Wohnung werden zwei tote Säuglinge gefunden. Die Mutter (35) gesteht die Tat. Die Babys passten nicht zu ihren Berufsplänen. Das Urteil: zwölf Jahre Haft.

März 2007: Im Streit um zu laute Musik bringt eine Mutter aus Nortrup bei Osnabrück ihre fünf Jahre alte Tochter um. Die Frau schlägt und würgt ihr Kind, schließlich erdrosselt sie es mit einem Tuch.(dpa)