In der spanischen Region Katalonien wütet ein schwerer Waldbrand. Rund 18.000 Menschen sind von dem Feuer betroffen.
Feuer in KatalonienSpanien kämpft mit schwerem Waldbrand – Ausgangssperre für 18.000 Menschen

Die Feuer im Wald von Paüls in der Provinz Tarragona sind weiterhin nicht unter Kontrolle.
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Im Nordosten Spaniens haben Einsatzkräfte am Dienstag gegen einen großflächigen Waldbrand gekämpft, der bereits fast 3000 Hektar Land zerstört hat. Der Zivilschutz empfahl etwa 18.000 Menschen in der Nähe der Stadt Tarragona in Katalonien, vorsichtshalber zu Hause zu bleiben und Türen sowie Fenster geschlossen zu halten. Es wurden auch mehrere Straßen gesperrt.
Laut Angaben der katalanischen Forstbehörde hat das Feuer bisher eine Fläche von rund 3200 Hektar erfasst. Es seien vorwiegend Waldgebiete und landwirtschaftliche Nutzflächen von den Flammen betroffen, darunter auch der Naturpark Els Ports.
Hitzewelle in Spanien: Starke Windböen erschweren Löscharbeiten
Schon seit einigen Tagen leidet Spanien unter einer Hitzewelle. Starke Winde fachten die Flammen auf dem trockenen Boden in der Nähe von Paüls südwestlich von Tarragona stark an.
Die Feuerwehr veröffentlichte ein Video aus der Luft, das Hügel zeigt, die von Flammen und Rauch umhüllt sind. Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 90 Stundenkilometern erschwerten die Löscharbeiten. Die Nothilfeeinheit der spanischen Armee unterstützt mittlerweile die Feuerwehr vor Ort.
Insgesamt waren laut Angaben der katalanischen Feuerwehr in der Nacht 464 Einsatzkräfte der Feuerwehr und der militärischen Notfalleinheit (UME) mit einem Dutzend Wasserflugzeugen und Hubschraubern vor Ort. Neben den Löscharbeiten sei auch die Beruhigung der Bewohner eine Herausforderung. „Die Bevölkerung hat das Gefühl, vom Feuer erfasst zu sein. Es herrscht große Unsicherheit“, so Feuerwehrchef David Borrell.
Katalanische Feuerwehr geht von Eindämmung im Laufe des Vormittags aus
In einer Pressemitteilung am Mittwochmorgen berichtet die katalanische Regierung, dass die nächtlichen Arbeiten der Feuerwehrleute Wirkung gezeigt haben. Zwar sei das Feuer noch nicht vollständig eingefasst – zwei schwer zugängliche Stellen seien noch vorhanden – doch gehen die Einsatzkräfte davon aus, den Waldbrand im Laufe des Vormittags zumindest soweit unter Kontrolle bringen zu können, dass eine Ausbreitung des Feuers verhindert werden kann.
Straßensperrungen, Ausgangssperren und Mobilitätseinschränkungen bleiben in gefährdeten Regionen voerst bestehen. Einige Gemeinden mussten wegen des hohen Risikos evakuiert werden.
Brandgeruch löste in 400 Kilometer Entfernung über hundert Notrufe aus
Der Geruch des Feuers zog bis in die 400 Kilometer entfernte Region Murcia im Südosten Spaniens, wo mehr als hundert Notrufe bei der örtlichen Feuerwehr eingingen. Ministerpräsident Pedro Sánchez bekundete seine "Solidarität" mit den Betroffenen des Waldbrands und rief zu äußerster "Vorsicht" auf.
Laut dem Europäischen Waldbrand-Informationssystem (Effis) war Spanien im Jahr 2022 das Land in Europa mit den meisten Waldbränden und über 300.000 Hektar verbrannter Fläche. In diesem Jahr wurden bisher etwa 21.000 Hektar Land durch Brände zerstört. (vxr mit afp)