Eine Forschergruppe hat gleich drei neue Arten des fleischfressenden Schwamms gefunden. Über sie ist bisher wenig bekannt.
Bis zu drei Meter langFleischfressender Schwamm im Pazifik entdeckt – Forscher rätseln über Verhalten

Australische Forscher haben im Great Barrier Reef drei neue Arten von fleischfressenden Schwämmen entdeckt. Die langen Arme der Tiere faszinieren die Wissenschaftler. (Symbolbild)
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Australische Forscher haben im Pazifischen Ozean mehrere Arten von fleischfressenden Schwämmen entdeckt. Die Tiere gehören zur Gattung der Cladorhizidae, einer Schwammart, die bis zu drei Meter lang werden kann. Sie verfügen entlang ihres Körpers über spitze Stacheln und leben in teils nur schwer zugänglichen Tiefsee-Systemen.
Die fleischfressenden Schwämme wurden bei einer Expedition von einem Unterwasserfahrzeug entdeckt, das Proben der Tiere sammeln konnte. Bisher ist noch unklar, wovon sich die Tiere ernähren und wie sie sich in ihrem Lebensraum verhalten. Die Entdeckungen der Forscher haben auch Auswirkungen auf weitere, bereits entdeckte Arten.
Fleischfressende Schwämme im Meer entdeckt – Forscher finden bis zu drei Meter lange Exemplare
Die drei neuen Arten tragen die wissenschaftlichen Namen „Abyssocladia falkor“, „Abyssocladia jeanvaceleti“ und „Axoniderma wanda“. Sie wurden im Rahmen einer Expediton des Schmidt Ocean Institute und der University of Queensland gefunden und anschließend im Labor analysiert.
„In dieser Forschungsarbeit konnten wir drei neue Arten von fleischfressenden Schwämmen aus der Familie der Cladorhizidae“, heißt es in einem kürzlich veröffentlichten Forschungsbericht der Forscher Merrick Ekins und John N.A. Cooper, die ihre Erkenntnisse in der Fachzeitschrift „Zootaxa“ veröffentlichten.
Pazifik: Fleischfressende Schwäme mit Stacheln übersät – neue Arten vor Australien gefunden
Zwei weitere Arten fleischfressender Schwämme, die bisher nur unvollständig bestimmt wurden, konnten durch neuen Proben ebenfalls besser zugeordnet werden. Fleischfressende Schwämme von der Gattung Cladorhizidae sind bisher wenig erforscht, einige Arten werden bis zu drei Meter lang oder sind sogar fluoreszierend.
Wissenschaftler rätseln seit Langem, wie sich die Tiere in ihrem Lebensraum in der Tiefsee verhalten. Die meisten fleischfressenden Schwämme leben in Tiefseegräben oder Unterwassergebirgsketten. Ihre Wirbelsäule ist mit Stacheln übersät, um Feinde abzuwehren. Für den Menschen sind sie allerdings nicht gefährlich. Sie ernähren sich überwiegend von Kleintieren, wie beispielsweise Krabben.
Antarktis: Wissenschaftler finden Tiefsee-Kreatur mit 20 Armen
Eine weitere Expedition des Schmidt Ocean Institute hatte erst vor Kurzem eine neue Kreatur in der Tiefsee der Antarktis entdeckt. Der sogenannte Erdbeerfederstern verfügt über 20 Arme und lebt ebenfalls in großer Tiefe. Die Forscher schätzen, dass er bis zu 2000 Meter tief tauchen kann.
Ein Großteil der Tiefsee ist bisher unerforscht, in der vergangenen Woche hatten Forscher an einem Unterwasservulkan in Mittelamerika ein ganzes Höhlensystem mit neuen Tierarten unter der Vulkankruste entdeckt. Zudem werden in der Antarktis Millionen Jahre lang eingefrorene Tiere durch schmelzendes Eis freigelegt. (shh)