Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Cyberkriminelle forderten 50.000 EuroHamburger Bezirksamtsleiter mit Nacktfotos erpresst

Lesezeit 2 Minuten
Grünen-Politiker und Bezirksamtsleiter Hamburg-Nord Michael Werner-Boelz

Der Leiter des Bezirksamtes Hamburg-Nord Michael Werner-Boelz ist im Internet mit einem Nacktfoto von ihm erpresst worden (Archivbild).

Michael Werner-Boelz (Grüne) ist Opfer von „Sextortion“ geworden. 50.000 Euro forderten die Erpresser. Seinen Fall macht er aus einem bestimmten Grund öffentlich. 

Der Leiter des Bezirksamts Hamburg-Nord, Michael Werner-Boelz, ist von Cyberkriminellen mit einem Nacktfoto erpresst worden. Sie hätten gedroht, kompromittierende Bilder von ihm zu veröffentlichen, wenn er nicht 50.000 Euro zahle, teilte der 56 Jahre alte Grünen-Politiker am Freitag (14. April) mit.

„Es ist kein leichter Schritt für mich, diesen Erpressungsversuch öffentlich zu machen. Wie jedes der vielen Opfer dieser besonders perfiden Art der Erpressung empfinde auch ich Scham über das Vorgefallene“, heißt es in einer schriftlichen Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über den Fall berichtet.

Es begann mit einem Kontakt über Facebook

Den Angaben zufolge hatte im Januar eine Frau mutmaßlich mit gefälschter Identität über Facebook Kontakt zu dem Bezirksamtschef aufgenommen. Es sei ein vertrauensvolles Verhältnis entstanden. Schließlich habe ihn die Frau auch um den Austausch von Fotos gebeten.

Als er dem Wunsch nachgekommen sei, habe man ihm mit der Veröffentlichung gedroht und Geld gefordert.

Er habe dann Anzeige erstattet und den Fall nun selbst öffentlich gemacht. „Ich möchte mit meinem Schritt vor Sextortion warnen und allen in einer ähnlichen Situation Mut machen, ihre Scham zu überwinden und die Tat zur Anzeige zu bringen“, erklärte Werner-Boelz. Mit Sextortion, einer Zusammensetzung aus Sex und dem englischen Wort für Erpressung (Extortion), wird die Masche bezeichnet.

Der Grünen-Politiker bedankte sich bei der Polizei, die sich „sehr zugewandt, professionell und engagiert“ um die Bearbeitung seines Falles gekümmert habe. „Meine Erfahrung zeigt: Kein Opfer muss Angst und Scham vor der Kontaktaufnahme mit der Polizei haben.“ (dpa)