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Kuno, Skippy oder SammyDie außergewöhnlichsten Tiere aus dem Sommerloch

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Allabendlich zieht 2020 eine Bache mit ihren beiden Frischlingen rund um den Teufelssee im Grunewald.

Berlin – Wenn sich die Ferienruhe über das Land legt, kriechen sie aus dem Sommerloch: Bären, Alligatoren und andere wilde Tiere. Warum diese regelmäßig in der derzeitigen Jahreszeit (Medien-)Konjunktur haben?

Geschichten über „charismatische Tiere“, die aus menschlicher Sicht gefährliche Lebewesen seien, faszinieren eben. Das sagt jemand, der es wissen muss: der Tierfilmer Andreas Kieling. „Sie werden im Sommer, wenn wenig los ist, gerne von den Medien befeuert. Mit der Gefahr lässt sich gut spielen.“

Der Grenzgänger-Bär (2022)

In Kufstein ist es derzeit nicht so friedlich und still wie in einem beliebten Volkslied besungen. Zumindest nicht im entsprechenden Bezirk - dort ist ein Bär unterwegs. Im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet also. Er wird erst von einer Wildkamera fotografiert. Dann gibt es auch den genetischen Nachweis, nachdem er drei Schafe getötet hat. Doch reicht das für einen Karrieresprung zum Sommertier? Von einem medialen Sommerloch war 2022 bislang jedenfalls noch nichts zu spüren...

Die Monokel-Kobra (2019)

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Ein Reptilienexperte trägt die entwischte Monokel-Kobra in einem Behälter aus einem Hauseingang.

In einem Treppenhaus im nordrhein-westfälischen Herne entdeckt eine Bewohnerin eine stattliche Giftschlange. Fast eine Augustwoche lang versteckt sich die rund 1,60 Meter lange Kobra im Häuserblock. 30 Bewohner müssen ihre Wohnungen verlassen. Beim mutmaßlichen Besitzer werden 21 weitere Schlangen entdeckt. Die Kobra wird schließlich bei Mäharbeiten hinter dem Haus aufgeschreckt und wieder eingefangen.

Känguru Skippy (2015)

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Das exotische Beuteltier hüpft im Sommer 2015 kreuz und quer durchs Sauerland.

Ein Beuteltier hüpft kreuz und quer durchs Sauerland, bis es schließlich von einem Weidezaun am Diemelsee in Nordhessen gestoppt wird. Bei einer Züchterfamilie findet Känguru Skippy ein neues Zuhause.

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Schwan Petra (2006)

Was für ein schräger Vogel! Auf dem Aasee in Münster erregt eine schwarze Schwanenlady mit einer ganz besonderen Lovestory Aufsehen. Petras Auserwählter: ein Tretboot in Schwanengestalt, dem sie wochenlang nicht von der Seite weicht. Ein Happy End gibt's dann aber doch noch: In einer Pflegestation findet Petra schließlich einen Partner, der besser zu ihr passt.

Wels Kuno (2001)

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Der unter dem Namen "Kuno" bekannt gewordene 1,62 Meter lange und 79 Kilogramm schwere präparierte Wels steht im Städtischen Museum Schloss Rheyd.

Die Geschichte von „Killer-Wels Kuno“ aus Mönchengladbach schreckt Hundefreunde auf. Der riesige Fisch soll angeblich einen Dackelwelpen vom Ufer eines Weihers ins Wasser gezerrt und verschlungen haben. Ob das tatsächlich so passiert ist, bleibt unklar. Dennoch geht die Story um die Welt. Viele Angler versuchen, den Wels zu schnappen. Vergeblich. Als zwei Jahre später ein 1,50 Meter großer Wels im See tot gefunden wird, wird der mutmaßliche „Kuno“ ausgestopft und im Museum ausgestellt.

Alligator Sammy (1994)

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Deutschlands berühmtester Kaiman, der Brillenkaiman Sammy, hat im Tiergarten Falkenstein ein neues Zuhause gefunden.

Ein entflohener Brillenkaiman wird weltweit zum Medienstar. Sein damaliger Besitzer macht mit Sammy einen Ausflug an einen Baggersee bei Dormagen (nahe Düsseldorf). Das Tier nutzt die Gelegenheit, reißt sich von seiner Leine los und verschwindet. Tagelang hält seine Flucht Polizei, Feuerwehr und Medien in Atem. Aus Angst vor dem 80 Zentimeter langen Reptil bleibt der Badesee tagelang gesperrt.

Der Wal Moby Dick (1966)

Im Mai 1966 funkt die Besatzung eines Tankschiffs an die Wasserschutzpolizei in Duisburg schier Unglaubliches: Weißer Wal im Rhein gesichtet. Die Polizei glaubt erst, die Männer an Bord seien betrunken. Dann aber entdecken auch die Beamten den hellen und etwa vier Meter langen Beluga im trüben Rhein. Die Sensation ist perfekt. Beheimatet sind die auch Weißwale genannten Tiere eigentlich in arktischen und subarktischen Gewässern. „Moby Dick“, wie der Wal nach dem gleichnamigen Roman genannt wird, elektrisiert die Menschen zwischen Duisburg und Bonn. Nach etwa einem Monat und mehreren Kehrtwendungen schwimmt „Moby Dick“ doch noch erfolgreich Richtung Meer. Mitte Juni erreichte er die Nordsee. (dpa/lnw)