Mehr als ein halbes Jahrhundert vermisstTochter 51 Jahre nach Entführung zurück bei Familie

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Melissa Highsmith umarmt ihren Vater Jeffrie Highsmith, den sie 51 Jahre lang nicht gesehen hat.

Melissa Highsmith umarmt ihren Vater Jeffrie Highsmith, den sie 51 Jahre lang nicht gesehen hat.

51 Jahre, nachdem sie als Kleinkind in Texas entführt wurde, ist eine Frau wieder mit ihrer Familie vereint. Mittels eines DNA-Tests ist es den Angehörigen gelungen, die inzwischen 53-Jährige ausfindig zu machen.

In South Carolina hat ein Vermisstenfall nach mehr als 50 Jahren ein unerwartet glückliches Ende gefunden. Die seit 1971 gesuchte Melissa Highsmith kehrte nach 51 Jahren der Trennung zu ihrer Familie zurück, wie aus einem Bericht des Fernsehnachrichtensenders WCIV in Charleston sowie einer Pressemitteilung ihrer Familie hervorgeht.

„Wir sind überglücklich zu verkünden, dass wir MELISSA gefunden haben!!!“, schrieb die Schwester Sharon Highsmith in einem Facebookpost und teilte dort Bilder des emotionalen Wiedersehens.

Wie der lokale Fernsehsender WCIV und die „Washington Post“ übereinstimmend berichten, war das Mädchen 18 Monate alt, als ihre alleinerziehende Mutter Alta Apantenco via Zeitungsannonce einen Babysitter suchte. Es meldete sich eine Bewerberin, Apantenco gab ihr den Job – ohne sie jemals persönlich zu treffen.

Suchaktion nach Melissa Highsmith bleibt lange erfolglos

Apantencos Mitbewohner sollen die Tochter dann der Babysitterin übergeben haben. Diese entführte das Kind dann offenbar, Details sind darüber aber nicht bekannt. Nachdem die Babysitterin und das Kind verschwunden waren, begann eine jahrzehntelange und aufwendige Suche. Polizei, die Familie selbst, auch Bundesbehörden suchten Melissa, jedoch ohne Erfolg.

Im September 2022 kam dann wieder Bewegung in den Fall. Die Angehörigen der Vermissten bekamen laut dem „Guardian“ einen anonymen Hinweis, Highsmith sei noch am Leben und lebe in der Region Charleston. Die Familie schöpfte neue Hoffnung und ließ einen DNA-Test auf ein Ahnenforschungsportal hochladen. Da auch die Kinder von Melissa Highsmith dort registriert waren, ergaben die Proben einen Treffer.

Das große Wiedersehen gab es dann Ende Oktober in Texas, Melissa traf laut „Guardian“ während einer Feier in der Familienkirche in Fort Worth nach mehr als einem halben Jahrhundert Trennung wieder auf ihre Eltern und zwei ihrer vier Geschwister.

Familie erleichtert: „Wir haben Rechtfertigung für meine Mutter“

In einem CNN-Interview erklärte eine von Melissas Schwestern, dass vor allem die Mutter nun erleichtert sei. „Ich bin dankbar … wir haben Rechtfertigung für meine Mutter“, so Sharon Highsmith, deren Mutter ihren Aussagen nach jahrelang von Schuldgefühle plagten.

Highsmith, die unter dem Namen Melanie Walden lebte, gab an, sie sei bei einer Frau aufgewachsen, die zugegeben habe, von der Entführung gewusst zu haben. Allerdings hätten sich die beiden Frauen schon vor Jahrzehnten entfremdet. (pst)

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