Naturkatastrophe drohtGrößter Eisberg der Geschichte treibt auf Insel zu

Ein Eisberg treibt im Meer. (Symbolbild)
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King Edward Point – Einer der größten Eisberge der Welt hält eine ganze Region in der Antarktis aktuell in Alarmbereitschaft. Der Koloss ist auf Kollisionskurs mit der Insel Südgeorgien im Südatlantik.
Der Eisberg A68a könnte das Tierleben dort gefährden, wie die europäische Weltraumbehörde Esa mitteilte. Der weiße Riese könnte demnach für bis zu zehn Jahre vor der Insel, die mit rund 3500 Quadratkilometern Fläche etwa gleich groß ist wie er, auf Grund laufen.

Das Satelittenbild zeigt den riesigen Eisberg vor der Küste Südgeorgiens im Südatlantik.
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Nahrungssuche von Pinguinen und Robben gefährdet
Das könnte die Nahrungssuche von Pinguinen und Robben behindern und das Leben auf dem Meeresboden zerstören. A68a war den Angaben zufolge zuletzt 350 Kilometer von Südgeorgien entfernt. Mit dem Tempo, mit dem er derzeit durch den Südatlantik treibe, könne er in 20 bis 30 Tagen die eher flachen Gewässer der Insel erreichen. Es bestehe aber noch Hoffnung, dass Meeresströmungen ihn an der Insel vorbei leiten.
Im Juli 2017 hatte sich der Eisberg A68 vom Larsen-Schelfeis an der Ostküste der Antarktischen Halbinsel gelöst. Ursprünglich war er mit einer Fläche von 5800 Quadratkilometern - mehr als doppelt so groß wie das Saarland - einer der größten bekannten Eisberge der Geschichte.
Eisberg war mehr als doppelt so groß wie das Saarland
Später brachen zwei Eisbrocken ab. Der Hauptteil wird nun A68a genannt. Vor vier Monaten rechnete die Esa laut einer Mitteilung noch damit, dass der Koloss weiter zerbreche, da er nun in raueren Gewässern sei.

Eine Kolonie Königspinguine auf der britischen Insel Südgeorgien.
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Südgeorgien und der Rest der gleichnamigen Inselgruppe liegt etwa 1400 Kilometer östlich der argentinischen Küste und gehört zum britischen Überseegebiet Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln. Argentinien erhebt Anspruch auf das abgelegene Gebiet. Südgeorgien ist nicht durchgehend von Menschen bevölkert, dort leben aber Millionen Pinguine.
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Im Jahr 2004 war vor der Insel ein anderer Eisberg auf Grund gelaufen. Damals seien viele tote Pinguin- und Robbenjunge entlang der Küste gefunden worden, hieß es von der Esa. (mbr/dpa)