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StaatsanwaltschaftArbeiter bei Müllentsorgung in NRW getötet: Prozess gegen zwei Männer

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Ein Justizbeamter steht in einem Gerichtssaal.

Zwei Männer sind im Kreis Höxter wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.

Der gestorbene Mitarbeiter eines Entsorgungsunternehmens ist im Kreis Höxter zwischen einem Müllwagen und einem Baum eingeklemmt worden.

Fast zehn Monate nach einem tödlichen Unfall mit einem Müllwagen im Kreis Höxter ist Anklage gegen zwei Personen wegen fahrlässiger Tötung erhoben worden.

Die Staatsanwaltschaft Paderborn teilte am Mittwoch mit, sie habe gegen den 52-jährigen Fahrer des Müllwagens und gegen den Halter des Fahrzeugs (53) Anklage vor dem Amtsgericht in Höxter erhoben. Die Hauptverhandlung solle am 3. April 2024 beginnen.

Anfang März 2023 war ein 49 Jahre alter Mitarbeiter eines Entsorgungsunternehmens in Beverungen zwischen dem Fahrzeug und einem Baum eingeklemmt und tödlich verletzt worden.

Fahrer des Müllwagens soll seinen Kollegen laut Staatsanwaltschaft fahrlässig getötet haben

Der 49-Jährige hatte damals laut Anklage bemerkt, dass eine Mülltonne nicht entleert worden war, hatte die hinten am Fahrzeug befindliche Klingel betätigt und sich auf die ebenfalls hinten angebrachte Trittstufe gestellt. Der Fahrer habe den Rückwärtsgang eingelegt, sich dabei aber nicht vergewissert, wo sich sein Kollege in dem Moment befand.

Er sei zudem „aufgrund einer leichten Unachtsamkeit“ vom Weg abgekommen und mit einem Baum kollidiert. Der 49-Jährige wurde eingeklemmt und starb noch an der Unfallstelle.

Halter hat gemäß Staatsanwaltschaft die Manipulation des Müllwagens gekannt oder geduldet

Laut Anklage konnte sich der Unfall nur ereignen, weil das Fahrzeug manipuliert war - mit Wissen oder Duldung des Halters. Daher sei der 53-Jährige ebenfalls angeklagt. Stehe eine Person auf der Trittstufe, werde ein Rückwärtsfahren bei Müllwagen grundsätzlich durch eine sogenannte Rückfahrsperre verhindert.

„Jene Sperre ist aber durch eine Kette, die bei den hinteren Trittstufen angebracht worden war, manuell außer Kraft gesetzt worden“, berichtete die Staatsanwaltschaft. Der Halter soll auch die jährliche Unfallverhütungsprüfung nicht durchgeführt haben. (dpa)