Wildnis in AustralienMerino-Schaf „Chris“ von 40 Kilo Wolle befreit

Ein Berg aus Wolle: So lebte Schaf "Chris" in der Wildnis
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Sydney – In der australischen Wildnis war Schaf „Chris“ jahrelang auf sich allein gestellt. Wanderer entdeckten das Tier im Buschland Mulligan Flats in der Nähe der Hauptstadt Canberra. Das freilaufende Schaf war seit Jahren nicht geschoren worden und war dadurch vier bis fünf Mal größer als gewöhnlich. Örtlichen Angaben zufolge ist „Chris“ eines der größten Schafe, das je gesehen wurde.
Merino-Schafe, die wegen ihrer feinen Wolle begehrt sind, müssen mindestens ein- bis zweimal im Jahr geschoren werden. Ansonsten behindert das dicke Wollvlies die Luftzirkulation - Gesundheitsschäden bis zum Tod der Tiere sind die Folge. Tierschützer sahen das Leben des Tieres bedroht und rief geübte Schafscherer auf, um das Tier von seiner Wolllast zu befreien.
Für die Rasur wurde das Tier betäubt. Nach so langer Zeit ohne Kontakt zum Menschen fürchteten die Tierschützer, das Schaf könnte einen Schock erleiden.
Der australische Landesmeister im Scheren, Ian Elkins, meldete sich, um „Chris" zu retten. „Ich habe niemals so viel Wolle auf einem Schaf gesehen“, sagte er. Ein Team von fünf Scherern brauchte 40 Minuten, bis die Wolle entfernt war.
Mehr als 40 Kilogramm Wolle nahmen die Scherer von „Chris'“ Körper. Es sei das Doppelte von seinem Körpergewicht gewesen. Sein Gesundheitszustand soll in den kommenden Tagen aufmerksam überwacht werden. (pas)