Studie „Wie tickt der Mann?“Männer fühlen sich überfordert

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Berlin – Viele Männer in Deutschland fühlen sich einer Umfrage zufolge verunsichert. Laut der am Montag in Berlin vorgestellten Allensbach-Studie „Wie tickt der Mann?“ findet es jeder Dritte (35 Prozent) schwer, die an ihn gerichteten Rollenerwartungen zu erfüllen. Die Gleichberechtigung der Frau ist übrigens nach Auffassung von etwa zwei Dritteln (64 Prozent) erreicht.
Sieben Prozent der Männer haben manchmal das Gefühl, sich gar nicht mehr wie ein richtiger Mann verhalten zu können, weil dies das Umfeld angeblich nicht akzeptiert.
Der deutsche Mann sei kein Macho, sondern verunsichert, sagte Sandra Immoor, Chefredakteurin der Zeitschrift „Bild der Frau“, die die Studie in Auftrag gegeben hat. Befragt wurden 950 Männer und 550 Frauen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren.
Frauen erwarten gar nicht so viel
Viele Männer könnten eigentlich entspannter sein: Frauen wünschen sich gar nicht so viel von ihnen, wie sie denken - vor allem, was die klassische Ernährerolle angeht. So glauben zwar 71 Prozent der Männer, dass sie für den Unterhalt der Familie aufkommen sollten. Tatsächlich wünschen sich das aber nur 60 Prozent der Frauen.
Die Mehrheit der Männer glaube zudem, dass sie familienorientierter sein und etwa mehr im Haushalt helfen sollten, sagte die Geschäftsführerin des Allensbach-Instituts, Renate Köcher, bei der Präsentation der Studie. Aber auch hier seien die Erwartungen längst nicht so hoch wie gedacht.
Der Schauspieler Heiner Lauterbach, früher Vorzeige-Macho, wollte sich bei der Umfrage-Präsentation auf keine Geschlechterdiskussion einlassen: „Für mich gibt es nette Menschen und weniger nette Menschen, sympathische Menschen oder unsympathische Menschen oder Idioten und Genies. Aber das hängt für mich überhaupt nicht vom Geschlecht ab.“ (dpa)