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Nach Löwenbaby-EuthanasieTierschützer versuchen geplante Pavian-Tötung in Zoo aufzuhalten

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Kritik an Zootier-Tötungen wächst: Nürnberg plant Pavian-Tötung aus Platzmangel, Proteste formieren sich.

Kritik an Zootier-Tötungen wächst: Nürnberg plant Pavian-Tötung aus Platzmangel, Proteste formieren sich.

In Nürnberg protestierten bis zu 300 Menschen gegen die geplante Tötung von Pavianen im Tiergarten.

In Nürnberg haben zahlreiche Menschen gegen die geplante Tötung von Pavianen im Tiergarten demonstriert. Nach Angaben der Polizei zogen etwa 120 Teilnehmende friedlich durch die Innenstadt. Die Veranstalter zählten rund 300 Demonstrierende, die sich gegen die Pläne des Tiergartens stellten. „Das ist ein Skandal und eine Schande für den Tierschutz in Deutschland“, sagte Scarlett Treml von der Organisation Animal Rebellion Deutschland, die zusammen mit der Initiative Vegan vernetzt zu der Kundgebung aufgerufen hatte.

Für große Aufregung sorgt eine Entscheidung des Tiergartens, die im Februar 2024 öffentlich wurde: Einige Guinea-Paviane sollen getötet werden, da die Gruppe inzwischen zu groß für das Gehege sei. Der städtische Zoo betont, seit Jahren vergeblich versucht zu haben, die Zahl der Tiere zu verringern oder sie an andere Einrichtungen abzugeben.

Die Aktivistinnen und Aktivisten von Animal Rebellion haben wiederholt vor dem Tiergarten protestiert und sich sogar am Affengehege festgekettet. Auf der Demonstration forderten sie erneut, die Zucht der Paviane zu stoppen und eine Abgabe überzähliger Tiere an eine Auffangstation in Wales zu prüfen. Dem Tiergarten zufolge hat sich diese aber bisher nicht dazu geäußert, wie viele Paviane diese aufnehmen könnte und wie die Tiere dort gehalten würden.

Sorgt der Pavian-Fall für einen Dammbruch?

Die Tötung von Tieren in Zoos sorgt immer wieder für heftige Diskussionen. 2014 geriet der Kopenhagener Zoo in die Kritik, nachdem er aus Platzgründen die Giraffe Marius tötete und an Löwen verfütterte. Auch der Leipziger Zoo sorgte 2023 für Aufsehen, als er einen überzähligen Zebrahengst schlachtete – ebenfalls als Futter. Erst kürzlich schläferte der Kölner Zoo zwei Löwenbabys ein, weil die Mutter diese nach der Geburt nicht angenommen hatte.

Tierrechtsorganisationen fürchten, dass die Tötung der Paviane zu einer Art Dammbruch führen könnte. Denn dadurch könnten es Zoos ihrer Ansicht nach leichter rechtfertigen, wenn Zootiere getötet werden, die nicht zum Verfüttern gedacht seien oder die von Leiden erlöst werden müssten. (dpa)