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Mordklage erhobenJugendliche sollen 15-jährige Freundin heimtückisch getötet haben

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Einsatzkräfte der Polizei stehen an einem Waldrand in Salzgitter. Die Polizei hat bei der Suche nach einem 15 Jahre alten Mädchen in einer Grünanlage im niedersächsischen Salzgitter eine junge Frauenleiche gefunden.

Polizeibeamte und Forensiker stehen am mutmaßlichen Tatort in Salzgitter.

In einem mutmaßlichen Mordfall in Salzgitter sollen zwei Jungen eine Freundin ermordet haben. Es gibt viele offene Fragen, auch ein Motiv ist noch unklar.

Rund fünf Monate nach dem Fund einer toten 15-Jährigen im niedersächsischen Salzgitter hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig Anklage gegen einen 14-Jährigen wegen Mordes erhoben. Er soll die Jugendliche im vergangenen Juni zusammen mit einem 13-Jährigen heimtückisch getötet haben, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.

Mordfall Salzgitter: Motiv der jugendlichen Verdächtigen unklar

Der Anklage zufolge sollen beide seit etwa Mitte Mai geplant haben, die 15-Jährige zu töten. Alle drei kannten sich demnach seit einigen Monaten aus der Schule und trafen sich regelmäßig in ihrer Freizeit zu Spaziergängen. Die 15-Jährige habe in dem 14-Jährigen einen vertrauenswürdigen Freund gesehen, den sie gemocht habe.

Mitarbeiter der Spurensicherung der Polizei Salzgitter stehen an einem Tatort an einer Grünfläche am Hans-Böckler-Ring.

Mitarbeiter der Spurensicherung der Polizei Salzgitter stehen am Tatort.

Am 19. Juni sollen sich die drei Jugendlichen für den Nachmittag zum Kirschenessen auf einem verwilderten Grundstück verabredet haben. Nachdem die 15-Jährige dort eingetroffen sei, soll sich der 13-Jährige in Absprache mit dem 14-Jährigen ihr unbemerkt von hinten genähert und sie bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben.

Anschließend sollen beide Jungen das Mädchen erstickt und ihre Leiche im Gebüsch versteckt haben. Dort wurde sie erst zwei Tage später gefunden. Das Motiv der beiden Jugendlichen blieb laut Staatsanwaltschaft bislang unklar. Der 14-Jährige befindet sich seit Juni in Untersuchungshaft.

Sein mutmaßlicher Komplize ist noch strafunmündig. Das Jugendamt müsse entscheiden, ob und welche erziehungsrechtlichen Maßnahmen gegen ihn getroffen werden. Über die Eröffnung des Verfahrens muss die Jugendstrafkammer des Landgerichts Braunschweig entscheiden.

Der 13-jährige Verdächtige wurde Ende Juni mit Zustimmung der Eltern in eine Klinik aufgenommen. Er befand sich in psychiatrischer Betreuung. Es soll außerdem ein Gutachten erstellt werden. (mab/afp)