Ein Gefahrguttransporter ist in ein Stauende auf der A2 gefahren. Es kam zu Explosionen. Die Polizei geht von weiteren Toten aus.
Video zeigt KettenreaktionExplosionsgefahr und Giftstoffe: Mindestens zwei Tote bei LKW-Unfall auf A2

Autofahrer verlassen ihre Fahrzeuge, während im Hintergrund ein LKW in Flammen steht. Auf einem Laster sind am Dienstag auf der Autobahn 2 in Sachsen-Anhalt bei einem Auffahrunfall mehrere Gasflaschen explodiert.
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Mehr als 20 Stunden nach dem schweren Auffahrunfall mit mindestens zwei Toten auf der A2 in Sachsen-Anhalt besteht an der Unfallstelle weiter Explosionsgefahr. Die Autobahn sei weiter gesperrt, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwochmorgen.
Einsatzkräfte könnten die Unfallstelle zwischen Theeßen und Burg nicht vollständig bergen. Derzeit besprächen sich die Einsatzkräfte zum weiteren Vorgehen. Solange die Bergung der Fahrzeuge nicht abgeschlossen sei, müsse davon ausgegangen werden, dass weitere Tote gefunden werden.
LKW-Unfall auf A2: Mindestens zwei Menschen sterben
Am Dienstagmittag war ein Gefahrguttransporter nach bisherigem Stand der Ermittlungen vor einer Baustelle in ein Stauende gefahren. Dabei schob er drei weitere Lkw ineinander, wie es hieß. Ein fünfter Lkw-Fahrer fuhr in die Unfallstelle. Dieser Lkw war mit Hochdruckbehältern geladen, die mit Lachgas gefüllt waren.
Durch die Kollision habe sich rasch ein Brand entwickelt. Die Flammen hätten sich von dem Lastwagen mit den Lachgas-Behältern bis auf den Gefahrguttransport ausgebreitet. Es habe mehrere Explosionen gegeben, hieß es weiter.
Explosionen auf der A2: Trümmerteile treffen Gegenverkehr
„Mehrere im Gegenverkehr befindlicher Fahrzeuge wurden durch umherfliegende Trümmerteile beschädigt“, erklärte eine Polizeisprecherin. Mindestens zwei Menschen starben, mindestens eine Person wurde leicht verletzt.

Bild der Zerstörung: LKW stehen an der Unfallstelle auf der A2. Auf einem Laster sind am Dienstag mehrere Gasflaschen explodiert. Auch Mittwoch besteht an der Unfallstelle noch Explosionsgefahr.
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Es seien zudem Giftstoffe freigesetzt worden – daher sei ein Sperrradius von 650 Metern um die Unfallstelle erforderlich gewesen, hieß es. Der Einsatz der Rettungskräfte sei dadurch erschwert.
Giftstoffe bei Unfall auf A2 freigesetzt: JVA von Sperrradius betroffen
Von dem Sperrradius ist laut „Bild“ auch die Justizvollzuganstalt Burg betroffen, die sich in unmittelbarer Nähe zur Unfallstelle befindet. In der Hochsicherheitsanstalt hätten demnach alle Türen und Öffnungen geschlossen werden müssen, damit keine Gesundheitsgefahr für Häftlinge und Personal bestehe.
Auf einem Video eines Augenzeugen ist zu sehen, dass es nach dem Unfall am Rand der Fahrbahn mehrere laute Explosionen kurz hintereinander gab sowie Feuer. Umherfliegende Teile brannten teils. Dichter Rauch stieg auf. Autofahrer flohen von der Unglücksstelle.
Augenzeugin schildert Unfall auf A2: „Es war wie ein Erdbeben“
Eine Augenzeugin sagte: „Die Straße, die bebte. Es war wie ein Erdbeben. Und da haben wir nur gesagt ‚Renne nach hinten und bring’ dich in Sicherheit. Lass’ das Auto stehen.‘“
Der Landkreis Jerichower Land gab nach dem Unfall eine Warnmeldung heraus, wonach die Bewohner im Umkreis von zwei Kilometern in den betroffenen Gemeinden Burg, Möser und Möckern die Fenster und Türen geschlossen halten sowie Lüftungen und Klimaanlagen abschalten sollten. Am Abend hob der Kreis die Warnung wieder auf. (das/dpa)