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Erneuter ChemieunfallGelbe Giftwolke zieht nach LKW-Unfall über US-Highway

Lesezeit 2 Minuten
Nach dem LKW-Unfall in Arizona ziehen gelbe Salpeter-Dämpfe über die Straße. Die geringe Bildqualität ist der kleinen Auflösung des von den US-Behörden bereitgestellten Bildmaterials geschuldet.

Nach dem LKW-Unfall in Arizona ziehen gelbe Salpeter-Dämpfe über die Straße. Die geringe Bildqualität ist der kleinen Auflösung des von den US-Behörden bereitgestellten Bildmaterials geschuldet.

Nachdem beim Zugunglück in Ohio bereits giftige Chemikalien freigesetzt wurden, ist es im US-Bundesstaat Arizona zu einem Chemieunfall gekommen.

Nach einem Unfall in der Nähe von Tucson im US-Bundesstaat Arizona haben die Behörden Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet. Zuvor war ein Sattelschlepper, der flüssige Salpetersäure geladen hatte, umgekippt. In der Folge trat die Säure gut sichtbar als gelber Dampf aus dem Fahrzeug aus. Der Fahrer des Lastwagens kam bei dem Unfall ums Leben, teilte das „Department of Public Safety“ in Arizona mit.

Chemieunfall in Arizona: Autofahrer fahren durch gelbe Giftwolke

Die Behörden sperrten die Unfallstelle umgehend ab. In den sozialen Netzwerken kursieren unterdessen Videos, die die Unfallstelle zeigen, noch bevor die Polizei eingetroffen war. Zu sehen ist dichter gelber Dampf, der über die Fahrbahn zieht. Einige Autos fahren in den Aufnahmen genau durch die Wolke. Die Chemikalie ist nicht ungefährlich: Laut der amerikanischen Seuchenschutzbehörde führen Salpeter-Dämpfe zu Reizungen der Augen, der Haut und der Schleimhäute.

Kurz nach dem Unfall verhängten die Behörden deshalb eine Evakuierungszone im Radius von einer Meile rund um die Unfallstelle. Am Abend wurde die Zone schließlich nach ersten Maßnahmen auf eine halbe Meile verringert. Noch am Mittwoch sei mit erheblichen Beeinträchtigungen auf der Interstate 10 zu rechnen, teilten die Behörden mit.

Chemieunfälle in den USA: Zugunglück in Ohio besorgt Anwohner

Der Vorfall bekommt in den USA viel Aufmerksamkeit, da es zu Monatsbeginn im US-Bundesstaat Ohio bereits zu einem ähnlichen Unfall – allerdings mit deutlich erheblicheren Auswirkungen – gekommen war. Nachdem in der Kleinstadt East Palestine ein Güterzug, der Gefahrgut geladen hatte, entgleist war, entschieden sich Behörden und Zugbetreiber dazu, die gefährlichen Chemikalien in den Waggons kontrolliert zu verbrennen – eine Giftwolke enormen Ausmaßes erstreckte sich über den Ort und das Umland.

Wie nun auch in Arizona teilten die Behörden in Ohio schließlich mit, Luft und Wasser in der Region seien wieder undenklich konsumierbar. Bei den Bewohnern stoßen die Angaben allerdings auf Zweifel. Viele berichten nach ihrer Rückkehr von Halsschmerzen – und von toten Tieren, die in der Region aufgefunden wurden. Hühner, Füchse und Fische seien davon betroffen, heißt es in US-Medienberichten.

Der Vorfall löste in englischsprachigen sozialen Netzwerken eine breite Debatte aus – dementsprechend groß ist das Interesse nun für den Unfall in Arizona. (das)