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UrteilSechs Leute verprügelten Frau und ließen Leiche verwesen

Lesezeit 2 Minuten
Eine geschlossene Pforte in einer Justizvollzugsanstalt.

Eine geschlossene Pforte in einer Justizvollzugsanstalt.

In einer Wohnung in Essen wird eine stark verweste Leiche gefunden. Jetzt sind zwei Frauen und vier Männer verurteilt worden.

Nach dem Fund einer stark verwesten Leiche in einer Essener Wohnung ist eine 27-jährige Frau wegen Totschlags zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Gegen fünf weitere Angeklagte sind am Mittwoch, 21. Dezember, Bewährungs- und Haftstrafen von bis zu sechseinhalb Jahren Haft verhängt worden. Die Richter am Essener Landgericht haben keinen Zweifel, dass die vier Männer und zwei Frauen das spätere Opfer brutal zusammengeschlagen haben. Anschließend hat die 27-Jährige laut Urteil mit einem Messer zugestochen. Die Hintergründe der tödlichen Bluttat sind unklar.

„Barbarische Tat“: Sechs Leute schlugen Opfer zusammen

Die Leiche war am 20. August 2021 gefunden worden. Nachbarn hatten der Polizei einen starken Madenbefall im Hausflur gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt war das Opfer bereits seit rund vier Wochen tot. Bei der Obduktion waren später eine Stichverletzung und zahlreiche Knochenbrüche festgestellt worden. Richter Jörg Schmitt sprach bei der Urteilsbegründung von einer „barbarischen Tat“. Das Opfer habe ein „Martyrium“ durchleiden müssen.

Zu den Angeklagten gehörten auch ein Mann und eine Frau, die bereits Anfang Dezember in einem anderen Prozess am Essener Landgericht zu jeweils dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden sind. Auch in diesem Verfahren war es um die Misshandlung eines Mannes gegangen. In Köln gibt es außerdem eine weitere Anklage. Dort soll eine junge Frau zu Tode gequält worden sein. Der Prozess dort hat aber noch nicht begonnen.

Im aktuellen Prozess haben die Richter die 33-Jährige zu sechseinhalb Jahren und ihren 30-jährigen Partner zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. (dpa)