Köln – Ein fast dreieinhalb Jahre altes Video erfreut sich derzeit in den sozialen Netzwerken neuer Beliebtheit: Martin Rütter, bekannt als der Hundeprofi aus der gleichnamigen „Vox“-Sendung, legt all sein pädagogisches Können an den Tag – diesmal aber nicht, um Hunde zu erziehen, sondern um einem Nazi die Pöbeleien abzugewöhnen.

Unter dem Titel „Der Naziprofi“, angelehnt an den Namen der „Vox“-Sendung „Der Hundeprofi“, wurde das Video ursprünglich im März 2012 in der Bülent-Ceylan-Show auf RTL ausgestrahlt. Bereits damals kamen Thema und Inhalt mit ihrer gesellschaftspolitischen Relevanz bei den Zuschauern gut an. „Pointiert. Aktuell. Witzig! Relevant!“ lauteten damals die Reaktionen im Internet. In Zeiten, in denen Notunterkünfte für Flüchtlinge in Brand gesteckt werden und Rechtsextreme mit ihren Hassparolen ganz Deutschland beschämen, hilft es, wenn Prominente Position gegen rechtes Gedankengut beziehen. Kein Wunder also, dass Martin Rütter als Naziprofi derzeit gefragt ist wie nie. Auch wenn sich die Frage stellen mag, ob ein solches Video in seiner Albernheit die Situation verharmlose und das Ende nicht gar menschenverachtend sei, bleibt es witzig, satirisch und deutlich in der Aussage.

Die Szenerie im Video erinnert zunächst an die übliche Sendung des Hundeprofis. Er ist auf den Weg zu Silvia: „Die hat zu Hause einen Nazi und offensichtlich große Probleme bei der Erziehung.“ Kaum kommt Rütter am Haus an, wird das Ausmaß des Elends schon deutlich. Silvias Nazis – stilecht mit Springerstiefel, Bomberjacke, Bier und Glatze – steht am Fenster und bellt, ääh, brüllt vor sich hin („Ausländer raus!“). Rütter findet schnell eine Erklärung: Es liegt an der Rasse, Nazis haben ein schwaches Rückgrat. Als Rütter die Vermutung äußert, dass sich der Nazi zudem am türkisch klingenden „Ü“ in seinem Namen stört, entfährt dem Glatzkopf ein Knurren.

Auf die Frage, ob Nazis denn eigentlich auch auf die Couch gelassen werden dürfen, weiß Martin Rütter: „Nazis sollten dringend auf die Couch! Allerdings beim Psychologen.“

Das ganze Video: