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Aktie von Konkurrent Microsoft steigtGoogle-Mutter Alphabet hinter Erwartungen zurück

Lesezeit 3 Minuten
Wall Street AP

Die Wall Street in New York. 

Mountain View/San Francisco – Bei der Google-Mutter Alphabet verlangsamt sich das zuletzt rasante Wachstum. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um 23 Prozent auf gut 68 Milliarden Dollar zu, wie Alphabet am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit etwas mehr gerechnet. Der Konzern verwies unter anderem auf die Folgen des russischen Krieges in der Ukraine - Konjunktursorgen hätten in Europa zum Teil die Ausgaben für Online-Werbung gebremst.

Zugleich sieht Alphabet hinter den niedrigeren Wachstumszahlen aber auch einen statistischen Effekt: Am Anfang der Corona-Pandemie war das Geschäft erst eingebrochen - und erholte sich dann wieder schnell. Vor einem Jahr ließ der Vergleich zum schwachen ersten Quartal den Umsatzsprung höher aussehen, das Plus lag bei 34 Prozent. Jetzt seien die Zuwächse naturgemäß niedriger. Im laufenden Vierteljahr werde der Effekt noch ausgeprägter sein, warnte Finanzchefin Ruth Porat. Die Aktie gab im nachbörslichen Handel um gut drei Prozent nach.

15 Milliarden Euro Gewinn

Unterm Strich sank der Gewinn von 17,9 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf gut 16,4 Milliarden Dollar (15,4 Mrd Euro). Google investiert unter anderem massiv für den Konkurrenzkampf mit Amazon und Microsoft um das Geschäft mit Cloud-Diensten.

Werbung bei Google bleibt nach wie vor die tragende Säule des Alphabet-Konzerns. Das Anzeigengeschäft wuchs im Jahresvergleich um 22,3 Prozent auf 54,66 Milliarden Dollar.

Dabei kletterten die Anzeigenerlöse bei Youtube um gut 14 Prozent auf knapp 6,9 Milliarden Dollar. Die Videoplattform steht unter anderem im Wettbewerb mit der App Tiktok, deren Popularität zuletzt etwa Facebook zu spüren bekam. Google verweist dagegen darauf, dass auf Youtube jeden Monat mehr als zwei Milliarden Nutzer zugreifen und das Konkurrenzformat Shorts breit genutzt werde.

Konkurrenten im Cloud-Geschäft

Im Cloud-Geschäft wuchs der Umsatz um fast 44 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Der operative Verlust ging dabei von 974 auf 931 Millionen Dollar zurück.

Bei den sogenannten „anderen Wetten“, wo zum Beispiel die Entwicklung selbstfahrender Autos bei der Firma Waymo und Gesundheitsforschung bei Verily zusammengefasst ist, sprang der Umsatz im Jahresvergleich von 198 auf 440 Millionen Dollar hoch. Der operative Verlust des Bereichs blieb dabei mit rund 1,15 Milliarden Dollar nahezu stabil. (dpa)

Dank starken Wachstums bei Cloud-Dienstleistungen hat Microsoft seine Umsätze und Gewinne deutlich gesteigert. Der US-Konzern veröffentlichte am Dienstag einen Umsatz von 49,4 Milliarden Dollar (46,4 Milliarden Euro) für das dritte Quartal seines Geschäftsjahres. Dies entspricht einem Anstieg um 18 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Gewinn nahm um acht Prozent auf 16,7 Milliarden Dollar zu.

Lieferschwierigkeiten getrotzt

Die Einnahmen der Cloud-Plattform Azure stiegen um 46 Prozent. Microsoft ist zweitgrößter Cloud-Dienstleister weltweit hinter Amazon und vor der Google-Mutter Alphabet. Doch während Alphabets Aktien wegen der enttäuschten Erwartungen fielen, stieg Microsofts Aktie im elektronischen Handel nach Börsenschluss um fast fünf Prozent. Der Analyst John Freeman von CFRA Research wies insbesondere auf das Wachstum Microsofts im Hardware-Bereich hin, der den Lieferschwierigkeiten aufgrund Chipmangels und Fabrikschließungen in China wegen der Corona-Pandemie zu trotzen schien.

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Auch Microsofts Berufsnetzwerk Linkedin konnte um 34 Prozent zulegen. Die Videospielsparte Xbox wuchs hingegen nur um vier Prozent. Microsoft bemüht sich weiterhin um behördliche Genehmigungen für die 69 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Spieleherstellers Activision Blizzard. Dieser Bereich spielt eine wichtige Rolle bei Microsofts Plan, beim Aufbau des sogenannten Metaversums ganz vorne mitzuspielen. Dabei handelt es sich um virtuelle Parallelwelten, in denen die Menschen wie im echten Leben arbeiten, spielen und sich unterhalten sollen. (afp)