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„Ermutigende Fortschritte“Drei Viertel der 2015 zugezogenen Geflüchteten arbeiten

Lesezeit 2 Minuten
22.04.2024, Berlin: Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, gibt ein Statement nach einem Gespräch mit einer ukrainischen Geflüchteten, die in einem Friseursalon beschäftigt ist.

Die Erwerbstätigenquote der 2015 nach Deutschland zugezogenen Geflüchteten liege inzwischen bei 64 Prozent und nähere sich damit dem Bevölkerungsdurchschnitt von 77 Prozent.

Integration in Deutschland gelingt am besten, wenn Geflüchtete möglichst schnell einen Job bekommen. Doch das ist leichter gesagt als getan.

Der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten sieht große Fortschritte. Die Erwerbstätigenquote der 2015 nach Deutschland zugezogenen Geflüchteten liege inzwischen bei 64 Prozent und nähere sich damit dem Bevölkerungsdurchschnitt von 77 Prozent, sagte Daniel Terzenbach, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA), der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag):

„Wenn man dabei nur die Männer anschaut, arbeiten sogar drei Viertel.“ Auch bei der Integration der Menschen aus der Ukraine in den Arbeitsmarkt gebe es „ermutigende Fortschritte“, ergänzte er. Im Herbst seien nur 19 Prozent von ihnen in Arbeit gewesen, doch seitdem gelinge es immer häufiger, dass sie „aus der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung wechseln“. Und das sei umso höher zu bewerten, da die allgemeine Lage am Arbeitsmarkt seither schwieriger geworden sei.

Auch Fortschritte bei Integration von Geflüchteten aus Ukraine in den Arbeitsmarkt

Dass die Beschäftigungsquote von Ukrainern insgesamt bisher nur knapp über 20 Prozent gestiegen sei, hat laut Terzenbach vor allem damit zu tun, dass aus dem Land immer weiter Menschen neu hier ankämen: „Aussagekräftiger ist daher die Zahl der Beschäftigungsaufnahmen. Und die zeigt übrigens auch positive Entwicklungen für Geflüchtete aus anderen Ländern wie Syrien.“

Anders als etwa die Niederlande oder Dänemark mit höheren Quoten bemühe sich Deutschland außerdem stärker darum, „Geflüchteten durch Sprach- und Integrationskurse eine Perspektive zu geben, die über eine eilige Vermittlung auf Helferjobs hinausreicht. Das dauert dann etwas länger, aber es zahlt sich nach meiner Überzeugung und auch den wissenschaftlichen Erkenntnissen nachhaltig aus.“ Insgesamt, so Terzenbach weiter, gelinge es noch nicht ausreichend, geflüchtete Frauen in Arbeit zu bringen: „Hier arbeitet knapp ein Drittel der 2015 zugezogenen Frauen.“

Eine zentrale Aufgabe sei es daher, „systematische Kontakte zwischen Menschen mit Fluchtgeschichte und Betrieben zu ermöglichen“. Viele Unternehmen beschäftigten schon Geflüchtete, „aber gerade mit Blick auf kleine und mittlere Betriebe, die noch keine Erfahrung mit Geflüchteten haben, ist so ein Kennenlernen ein wichtiger erster Schritt. Und wir können dabei gut über Fördermöglichkeiten informieren, die wir haben.“ (kna)