FamilienfirmaThermomix füllt die Kasse von Vorwerk

Blick in die Produktion des Thermomix TM5 von Vorwerk
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- Der Umsatz ist um ein Viertel gestiegen.
- Die Küchenmaschine wird auch in den USA verkauft.
Düsseldorf – Vor allem mit Luxus-Küchenmaschinen, Staubsaugern und Kosmetik steigerte das Wuppertaler Familienunternehmen Vorwerk seinen Gruppen-Umsatz im vergangenen Jahr um 23,9 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Mit einem Umsatzplus von 49,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro sei der Verkauf der Küchenmaschine Thermomix mittlerweile das wichtigste Geschäftsfeld des mehr als 130 Jahre alten Unternehmens, berichtete Vorwerk-Gesellschafter Rainer Christian Genes in Düsseldorf.
Weltweit wird die mehr als 1000 Euro teure Küchenmaschine bereits in 13 Ländern verkauft. Allein in Deutschland habe sich 2015 der Thermomix-Umsatz mit einem Plus um 90,6 Prozent auf 429 Millionen Euro nahezu verdoppelt, berichtete Genes.
Noch in diesem Jahr werde Vorwerk den Verkauf der Küchenmaschine in den USA starten und dabei erstmals auch die Möglichkeit bieten, die bei Vorwerk üblichen Verkaufspartys im Internet zu übertragen, um auch weiter entfernt wohnenden Interessenten die Teilnahme zu ermöglichen.
600 000 selbstständige Vertreter
Das Wuppertaler Unternehmen vertreibt seine Produkte weltweit mit einem Heer von über 600 000 meist selbstständigen Vertretern und zählt damit nach eigenen Angaben zu den führenden Unternehmen der sogenannten Direktvertriebsbranche. Den Selbstständigen stehen rund 12 600 angestellte Vorwerk-Mitarbeiter gegenüber.
Nach Vorwürfen der australischen Verbraucherorganisation Choice, die Verbrennungen durch aus dem Thermomix geschleudertes heißes Essen beklagt hatte, rechne man in den kommenden Wochen mit einer Stellungnahme der zuständigen Verbraucherschutzbehörde ACCC, sagte Genes. Zu den einzelnen Vorfällen könne das Unternehmen derzeit jedoch keine Stellung nehmen, da bislang eine Kontaktaufnahme mit der Verbraucherorganisation gescheitert sei.
Eine Million Modelle vorsorglich ausgetauscht
Bereits im Jahr 2014 seien jedoch vorsorglich an weltweit rund einer Million Modellen eines Vorgängertyps die Dichtungen ausgetauscht worden. Bei Beachtung der entsprechenden Hinweise in der Gebrauchsanleitung sei der Thermomix ein „sicheres Produkt“, zeigte sich der Manager überzeugt. Derartige Probleme seien dem Unternehmen aus anderen Ländern bislang nicht gemeldet worden.
Auch bei der Verbraucherzentrale in Düsseldorf liegen nach Angaben von Sprecher Georg Tryba keine Beschwerden wegen möglicher Sicherheitsprobleme beim Thermomix vor. Eine ganz andere Frage sei jedoch, ob die Anschaffung einer derart teuren Küchenmaschine sinnvoll sei. „Es gibt auch ein Leben ohne Thermomix“, sagte Tryba. Wer jedoch an derartigen Küchenmaschinen Spaß habe, sollte sich vorher gut informieren. „Es gibt auch Alternativen“, sagte Tryba. (dpa)