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Mögliches SteuerdeliktDurchsuchungen in der Flughafen Köln/Bonn GmbH

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Flughafen Köln Symbolbild 3

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Köln – Der Flughafen Köln/Bonn hatte am Mittwoch Besuch von der Staatsanwaltschaft Köln und der Steuerfahndung. Diese Ermittlungsmaßnahme bestätigt René Seppi von der Staatsanwaltschaft. Wie bei Steuerverfahren üblich, gab er keine weitere Auskunft. Vom Flughafen heißt es, die Maßnahme betreffe Ermittlungen unter anderem gegen einen ehemaligen Geschäftsführer des Flughafens im Rahmen eines bereits seit längerem laufenden Verfahrens.

Es geht um Vorwürfe, die vor zwei Jahren in einer Schlammschlacht rund um Ex-Flughafenchef Michael Garvens und weitere Flughafenmitarbeiter eine Rolle gespielt haben. Unter anderem soll der Flughafen einer Frachtfirma zu viel für eine angemietete Fläche gezahlt oder Rechnungen der Firma beglichen haben, obwohl es dafür keine Gegenleistung gab. Das wäre auch ein Steuervergehen gewesen, weil dabei kein Vorsteuerabzug erfolgen darf.

Jetzt könne man einen „Schlussstrich ziehen“

Rolf Bietmann, der Anwalt von Garvens, betonte, bei den aktuellen Ermittlungen gehe es darum, ob eine Selbstanzeige die eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Auftrag des Flughafens gefertigt habe, rechtzeitig und umfassend gewesen sei. Dann ist sie strafmildernd. Bietmann nannte die Maßnahme „nachvollziehbar“. Die Ermittler hätten sehen wollen, ob sich noch Unterlagen zum Vorgang finden lassen. Jetzt könne für alle Beteiligten eine Klärung erfolgen und man könne einen „Schlussstrich ziehen“. Er betonte, weitere Vorwürfe gegen Garvens seien vom Tisch. Mitarbeiter sollen etwa zum Teil über einen langen Zeitraum freigestellt worden sein. Und Garvens, so wurde behauptet, habe zu wenig für ein privat gemietetes Flugzeug gezahlt.

Garvens hatte nach fast 16 Jahren an der Spitze Ende 2017 den Airport verlassen. Mit einem Aufhebungsvertrag war eine einvernehmliche Trennung besiegelt worden. (raz)