GenossenschaftsbankVolksbank Köln Bonn ist zufrieden

Aus der Zentrale in Köln steuert die Volksbank Köln Bonn die Geschäfte in der Region.
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Köln – Förderung von Mitgliedern, Kunden und Region nannte Peter Pütz, Vorstandschef der Volksbank Köln Bonn als zentrales Anliegen des Instituts in der Pandemie. Es stundete Kredite, initiierte eine Spendenaktion für die Kultur oder organisierte Online-Lehrgänge für Eltern und Lehrer, die einen Digitalführerschein machen können. Auch mit den Geschäften ist die Genossenschaftsbank zufrieden.
Das Geschäftsvolumen
Die Bilanzvolumen der Volksbank Köln Bonn stieg um 7,8 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Das Kreditvolumen wuchs um 7,1 Prozent auf 3,65 Milliarden Euro. Etwas stärker als Privatkredite legten Kredite an Firmen zu, die einen Anteil von 55 Prozent am Portfolio haben. Privatkunden nutzten die niedrigen Zinsen, um sich den Wunsch einer eigenen Immobilie zu erfüllen. Die Kundeneinlagen stiegen um acht Prozent auf 4,55 Milliarden. Überproportional, so Finanzvorstand Christian Gervais, legten die Sichteinlagen zu. Sie kletterte um 10,4 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Dabei rate das Institut, zur Umschichtung von Geldern vom Giro- oder Tagesgeldkonto in rentierliche Anlagen. Die Wertpapierbestände der Kunden legten um 7,8 Prozent zu. Einschließlich Anlagen und Kredite bei Verbundpartnern wie Union Investment, Schwäbisch Hall und R+V-Versicherung betreut die Bank ein Kundenvolumen von 11,8 (11,1) Milliarden Euro.
Das Ergebnis
Der Gewinn unter dem Strich sank um 0,1 Millionen auf neun Millionen Euro. Der Zinsüberschuss ging um 5,9 Prozent auf 76,6 Millionen zurück. Neben der Minuszins-Politik der Europäischen Zentralbank ist dafür laut Gervais die fehlende Dividendenzahlung der DZ Bank verantwortlich, die damit der Anforderung der Europäischen Bankenaufsicht gerecht wurde. Die Dividende mache in normalen Jahren einen mittleren einstelligen Millionenbetrag aus, so Gervais. Das Provisionsergebnis, das um 4,1 Prozent auf 43,5 Millionen stieg, konnte das nicht vollständig kompensieren. Die Verwaltungsaufwendungen sanken aber auf 87,3 (2019: 91,8) Millionen Euro. Die Volksbank Köln Bonn spart. Auch gab es wegen der Pandemie weniger Veranstaltungen und Dienstreisen. Und Abschreibungen für faule Kredite entwickelten sich besser als befürchtet. Die Risikovorsorge erreiche wohl 5,5 Millionen, so Gervais. Mit dem Ergebnis für 2020 zeigten er und Pütz sich zufrieden. Sie schauen auch zuversichtlich in die Zukunft.
Der Ausblick
Die Mitglieder sollen eine Dividende von zwei Prozent erhalten nach drei Prozent im Vorjahr. Dieser Vorschlag berücksichtige eine mögliche höhere Risikovorsorge im laufenden Jahr. Es zeichneten sich zwar noch keine Ausfälle ab, Gervais kalkuliert aber mit einer knapp verdoppelte Risikovorsorge auf zehn Millionen Euro. Das Institut habe in der Vergangenheit auch vorgesorgt und die Eigenmittel auf knapp 540 Millionen Euro gestärkt. Das sei eine gute Basis für künftiges Wachstum. Das könne auch durch Fusionen erfolgen. Die Konzentration im Volksbankensektor werde zunehmen. Die Volksbank Köln Bonn sei gesprächsbereit führe aber derzeit keine Gespräche so Pütz.
In die Filialen will das Institut weiter investieren. „Wir müssen in der Region sichtbar sein“, so Pütz. Auch Filialschließungen seien nicht geplant. Investiert wird auch in die IT. Für knapp die Hälfte der 788 (782) Mitarbeitenden seien mobile Arbeitsplätze eingerichtet worden. So könne künftig auch auf Büroflächen verzichtet werden, so Pütz.
Die Gebühren
Gebühren will das Institut derzeit nicht erhöhen. Die Freigrenze, ab der ein Negativzins von 0,5 Prozent auf Sichteinlagen erhoben wird, sinkt aber im Mai von derzeit 100 000 Euro bei Neukunden auf 50 000 Euro und von 500 000 auf 350 000 Euro bei Bestandskunden. Zahlen müssten das die wenigsten Kunden.