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Im InterviewADAC-Experte erklärt, wann Benzin am günstigsten ist

2 min
Spritpreise

Symbolbild 

  1. Tanken wird immer teurer, denn die Benzinpreise steigen.
  2. ADAC-Sprecher Andreas Hölzel erklärt im Interview, worauf sich Autofahrer einstellen müssen, welche Tricks beim Sparen helfen und wie sinnvoll es noch ist, sich einen Verbrenner zu kaufen.

Herr Hölzel, wie können Verbraucher an der Tanksäule sparen?

Ganz einfach: Zum richtigen Zeitpunkt tanken. Am günstigsten tankt man zwischen 18 und 19 Uhr und zwischen 20 und 22 Uhr – das haben bundesweite Analysen des ADAC gezeigt. Sinnvoll ist, die Preise mittels App zu vergleichen, z.B. mit der ADAC Spritpreis App. Auch der Umstieg von Super E5 auf Super E10 bringt viel. E10 ist sechs Cent billiger.

Wie lässt sich grundsätzlich Sprit einsparen? Welche Tipps haben Sie?

Sprit sparen lässt sich, wenn für kurze Strecken aufs Rad umgestiegen wird. Außerdem wichtig: Die Fahrweise optimieren, vorausschauend fahren: Schalten Sie rechtzeitig hoch, bei einer Drehzahl von ca. 2000 U/min, und behalten Sie mit niedrigen Drehzahlen die gewählte Geschwindigkeit bei. Schalten Sie erst dann zurück, wenn der Motor ruckelt oder zu Brummen beginnt. Im Verkehr mitschwimmen ist die Devise.

Was müsste passieren, damit die Preise wieder sinken?

Entscheidend ist die Entwicklung des Rohölpreises. Derzeit liegt er bei etwa 72 US-Dollar (Sorte Brent). Sinkt der Ölpreis, werden auch die Spritpreise nachgeben.

Werden die Preise für Benzin und Diesel an der Tankstelle denn überhaupt jemals wieder sinken?

Hierzu können wir keine Prognose abgeben. Faktoren, die die Kraftstoffpreise ausmachen, wie etwa der Rohölpreis, können nicht vorhergesagt werden. Das erste Corona-Jahr 2020 und der dramatische Rückgang des Ölpreises und der Kraftstoffpreise haben gezeigt, was alles möglich ist.

Was raten Sie dem Verbraucher: Sollte er sich in dieser Zeit überhaupt noch einen Verbrenner kaufen oder ein E-Auto vorziehen?

Die Entscheidung beim Autokauf ist stark von den individuellen Bedürfnissen und vom eigenen Mobilitätsverhalten abhängig. Wer viel und lange Strecken fährt, wird wohl eher auf einen Verbrenner zurückgreifen, weil „tanken“ derzeit noch unkomplizierter und schneller geht, als ein E-Auto zu laden. Vor dem Kauf eines Elektroautos muss man wissen, welche Lademöglichkeiten es gibt. Also: Kann man zuhause laden? Kann man in der Arbeit laden? Auch der Kaufpreis spielt dabei noch eine große Rolle.