Kommentar zu Glyphosat-KlagenDer Mühlstein am Hals von Bayer

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Köln – Glyphosat ist der Mühlstein am Hals von Bayer. Jeder neue Wasserstand über die Zahl der US-Kläger, die diesen Stoff für ihre Krebserkrankung verantwortlich machen, hat bereits sein Potenzial gezeigt, den Bayer-Kurs unter Druck zu setzen. Erst recht belasten verlorene Prozesse. Drei Mal unterlag Bayer in ersten Instanzen und wurde zu Schadenersatz verurteilt. Nachrichten zu Glyphosat überdecken positive Firmenmeldungen. Glyphosat bindet Kapazitäten im Management, der Rechtstreit verschlingt viel Geld für die Verteidigung.
Ein Vergleich, über den gerade spekuliert wird, würde einen Kurswechsel bedeuten. Bayer-Chef Werner Baumann setzte bisher auf Berufungsinstanzen und hoffte hier mit seiner auf zahlreiche Studien gestützten Argumentation, dass Glyphosat sicher sei, eher auf Gehör zu stoßen als vor den Jurys in den ersten Instanzen. Bayer könnte einen Erfolg vor Gericht gut gebraucht. Sicher ist der freilich nicht. Und derartige Verfahren ziehen sich lange hin, die Anleger bleiben verunsichert.
Da liegt ein Vergleich doch nahe. Eine Einigung hat ein Gericht schon angeregt. Auch ein Schlichter ist bereits bestellt. Wenn die Kosten für einen Vergleich im Rahmen bleiben, könnte Bayer zum Befreiungsschlag in Sachen Glyphosat ausholen.