Kommunale MüllgebührenLeverkusen und Bergisch Gladbach besonders teuer

Zwei Männer von der Müllabfuhr
Copyright: dpa
Berlin – Müllabfuhr kann für Haushalte in Deutschland sehr teuer sein. Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag des Eigentümerverband Haus und Grund klaffen die Gebühren stark auseinander: Am günstigsten ist es in Flensburg, Nürnberg und Magdeburg, am teuersten in Leverkusen, Moers und Bergisch Gladbach.
Kein realistisches Bild ergeben solche Vergleiche aus Sicht des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU). Er vertritt auch städtische Abfall- und Stadtreinigungsbetriebe. Zur Rechnung gehörten viele weitere Faktoren, darunter wie weit Müllwagen zu fahren haben, wie groß die Tonne ist und wie oft sie geleert wird, wie Wertstoffhöfe finanziert werden und ob Anlagen schon abgeschrieben sind. „Was nicht vergleichbar ist, wird partout vergleichbar gemacht“, kritisiert der Verband. Allerdings hat das untersuchende Institut versucht, solche Unterschiede herauszurechnen (siehe Kasten).
Laut Studie kann Nürnberg als Vorzeigestadt gelten: Die Einwohner hätten die freie Wahl bei der Größe der Restmüllbehälter und könnten diese so dem tatsächlichen Verbrauch anpassen. Das Gebührensystem sei einfach gehalten: Je Liter bereitgestelltes Behältervolumen werde eine Wochengebühr von 49 Cent fällig. Wer den Teilservice wähle – die Mülltonnen also am Bürgersteig bereitstellen und auch wieder abtransportieren muss – bekomme einen Rabatt von sieben Prozent.
In Leverkusen zum Beispiel seien das Gebührensystem unflexibel, die Gebühren sehr hoch und die Berechnung nur schwer nachzuvollziehen, heißt es in der Studie. Pro Person wird demnach eine Jahresgebühr von 87,21 Euro erhoben, das bereitgestellte Volumen auf 15 Liter pro Woche festgelegt. Reicht das festgelegte Volumen nicht aus, werde eine Gebühr von 53,33 Euro pro 30 Liter Mehrwert angesetzt. Für Mehrwerte werde dann als kleinste Behältergröße eine 120 Liter fassende Tonne zur Verfügung gestellt. Für die wöchentliche Abholung werde ein Jahresaufschlag von 257,69 Euro verlangt.
Der Präsident von Haus & Grund, Kai Warnicke, forderte die Kommunen auf, die Gründe für die Differenzen offenzulegen. Sein Verband wolle mit der Studie keine Stadt an den Pranger stellen. „Wir wollen für Transparenz sorgen und die Städte und Gemeinden motivieren, ihre Dienstleistungen für die Bürger günstiger, flexibler und transparenter anzubieten“. (dpa/afp)